An Stoitschkovs Kritik ist wie immer sehr viel richtiges dabei, gut analysiert, voll den NERRRRRRRV getroffen, der uns alle schmerzt.
Kleine Anmerkung dazu noch...
stoitschkov hat geschrieben:...kein glückliches Händchen mit dem sportlichen Leiter, [...] finde erst mal einen besseren bzw. überhaupt einen, der es machen will,...
[...]
Da muss auf dieser Position [Präsident] einfach (viel) mehr kommen...
Für die Position Präsident gilt das "finde erst mal einen besseren bzw. überhaupt einen, der es machen will" naqtürlich genauso, wie für den gescheiterten Sportdirektor.
Ist Lorz nicht auch vielleicht deswegen noch/überhaupt Präsident, weil's "halt einer machen muss"...?
Alice Bligga hat geschrieben:...wäre es besser gewesen, man hätte Zeyer einen Verwaltungsdirektor zur Seite gestellt,...
Diese Lücke wurde ganz offensichtlich erkannt und mit Marc-Nicolai Pfeifer geschlossen. Nur ist uns mit dem Abgang von MZ der Sportdirektor abhandengekommen, womit sich eine andere Lücke auftut, die perspektivisch wieder geschlossen werden soll. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
So habe ich eigentlich die Geschichte jetzt verstanden...
Kaczmarek und Märkle machen Trainer/Manager Erste und Trainer/Manager NLZ = sportliche Kompetenz im Team,
MNP und RL gemeinsam wickeln und segnen ab = wirtschaftliche Kompetenz,
und letztlich entschieden die 4 im Team alle Spielerverpflichtungen, kurz- und langfristig perspektivisch gedacht...
Wäre gut, wenn hier die Verantwortlichkeiten nochmals genauers diskutiert bzw. kommuniziert würden...
Alice Bligga hat geschrieben:Stoitschkov bemängelt in der Arbeit von Lorz die fehlende strategische Ausrichtung des Vereins. Dem stimme ich, was die die Ausrichtung angeht, voll zu, aber meine nicht, dass das etwas mit Lorz und den übrigen Personen in der Vereinsführung zu tun hat. Die Kickers haben, und darauf hatte Joe Bauer schon vor Jahren darauf hingewiesen, als er forderte, dass der Verein etwas anderes darstellen müsse als der VfB, keinen eigenen Markenkern. Das unterscheidet die Kickers von St. Pauli und Union und eint sie mit 1860 und dem FSV Frankfurt, was deutlich macht, dass die Situation als Konkurrent am Ort mit eines lokalen – und, um offen und ehrlich zu sein, längst enteilten – Marktführers, eben noch einmal eine schwierigere ist. Zarte Ansätze, einen eigenen Markenkern zu entwickeln („Kein wir ohne Euch“ oder vor der Jahrtausendwende die „Vision 2000“) lösen sich in der grauen Wirklichkeit anschließend im Nichts auf.
Die strategische Ausrichtung war vor Jahren schonmal sehr gut von Joe Bauer skizziert... allerdings als genauso außenstehender Beobachter wie wir alle kann er nur eine Wunschvorstellung äußern, und das hat er damals sehr gut gemacht. (Der aktuelle Beitrag von ihm gefällt mir dagegen nicht, weil er sich da auch nur genauso auskotzt, wie so viele - er kann's nur pointierter formulieren als viele andere...). Ob sich die Wunschvorstellungen von ihm und "uns Fans" überhaupt realisieren lassen, und ob Präsidium und Entscheidungsträger auch so denken, ist damit ja nicht gesagt...
Quadrecks' Wette wäre mit dem Beinahe-Aufstieg beinahe aufgegangen, und auf dem Weg dahin ist ja der ganze Quatsch mit Klatschpappen, Waldi und dem ganzen #Scheißdreck entstanden, der uns in dem Moment um die Ohren fliegt, wo der Aufzug wieder nach unten saust.
stoitschkov hat geschrieben: ...bezogen auf die Diskussion sollte man aber doch zwischen "Markenkern" und "sportlicher Strategie" unterscheiden. Eine Marke entwickelt sich irgendwann (durch eine spezielle Atmosphäre, Spielweise, Personen die den Klub prägen,.....), die strategische Ausrichtung kann ich als Verein weitgehend selbst gestalten.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung, das dem ein oder anderen sicher nicht schmecken wird: Grossaspach. Spätestens seit ihrem 3.Liga-Aufstieg versuchen die sich als "Weiterbildungsverein" zu positionieren. Bedeutet eben nicht nur, dass alle Spieler angehalten werden in ihre Berufsausbildung neben dem Fussball zu investieren, sondern auch dass sie fast ausschliesslich junge, entwicklungsfähige Spieler suchen und die dann bei (finanziell) besseren Angeboten reibungslos wechseln lassen. So was spricht sich dann herum, bei Beratern, Vereinen, Spielern und wenn es dann über einen gewissen Zeitraum erfolgreich funktioniert, dann entsteht daraus vielleicht mal sowas wie ein "Markenkern" (der dann eben mehr beinhaltet als Dorfverein mit finanzkräftigem Geldgeber, der sich ein Stadion auf die grüne Wiese stellt).
Selbst wenn es für die mal schlecht läuft und sie evtl absteigen sollten, das Konzept wird sie immer ein Stück weit auffangen und tragen.
Das Geheimnis starker Marken ist doch, dass diese ebenfalls gebaut werden und Bestandteil der strategischen Ausrichtung sind - idealerweise gestaltest Du beides, und wenn der #claim mit Konsumentenerlebnis in Einklang steht, hast Du eine 'starke Marke'.
Problem von "Vision 2000" über die #Leitsätze bis #nurgemeinsam ist immer gewesen, dass sie jeweils sofort als leere Worthülsen entlarvbar waren, aus unterschiedlichen Gründen. Und genauso verhält es sich mit der vielbesungenen "Demut"... lebe sie, lebe sie täglich, sei bescheiden und ehrlich zu Dir selbst, wisse wer Du bist und wo Du herkommst - und sprich nicht ständig drüber... Gut täte uns, wenn wir tatsächlich bescheiden und ehrlich aufträten, und nie wieder Posts raushauen wie "ballern wir irgendjemand aus dem Pokal"...
Der Markenkern "Aus-/Weiterbildungsverein" ist m.E. bei den Kickers immer schon gegeben, und für mich der Grund, warum ich zu den Kickers und nicht sonstwohin gehe!!
Irgendwann werden wir auch ein Präsidium haben, das den Verein strategisch darauf ausrichtet, und ein (m.E. guter und beständiger) Anfang ist ja mit dem Engagement von MHP/Porsche gemacht!! Zudem ist ein echter Pluspunkt (um das auch mal klar und deutlich positiv herauszustellen!!!) die Information in facebook zu den Spielen und Ergebnissen der U-Mannschaften!!! Das ist richtig gut, und auch wenn man natürlich nicht zu den U-Spielen geht, freue ich mich über jedes einzelne Posting, egal ob U-19 oder U9!!! Bitte weitermachen!!!
Man stelle sich weiterhin vor, wir als Traditionsverein machen einen ähnlich unaufgeregten Job mit der ersten Mannschaft bzw. dem Gesamtkonzept wie Großdingsbums... Die Fanbasis und die Geschichte und die Waldau kriegen die nicht hin!
Alice Bligga hat geschrieben:Halten wir aber den Unterscheid fest: Aspach ist ein mäzenatengestütztes Projekt. Dass Minus am Ende des Geschäftsjahrs wird ausgeglichen.
...und wir sind keins???
Der festzuhaltende Unterschied scheint mir eher, dass Großdingsbums Geld mit Mittelverwendungsplan und -kontrolle im Vorfeld erhält und damit planungsgemäß arbeitet, und bei uns halt mal "nach Sympathie oder sonstigen Spontankriterien" Mittel verwendet werden, und man sich hinterher den Kopf zerbricht, wie man sich's schönrechnet.
Wenn der Geldgeber in Großdingsbums keines mehr gibt (oder hat), gehen dort genauso die Lichter aus, wie bei uns, wenn nur einer der Gläubiger/Mäzene sein Geld tatsächlich zurückwill.
+1 = +1 hier, -1 = -1 dort...