das sehe ich anders bzw. es ist verkürzt dargestellt: zunächst mal geht es immer um sportliche Qualität. Ein junger Spieler (aus dem eigenen Nachwuchs) soll dann spielen, wenn er besser oder mindestens genauso gut ist wie ein älterer. Und wenn er sportlich in der Liga mithalten kann. Dazu braucht er zunächst mal und in allererster Linie eine funktionierende Mannschaft, bedeutet i.d.R. erfahrene Spieler/Leitplanken/ein Gerüst, an dem er sich orientieren kann. Nur dann kann er auch "performen", an Sicherheit und Selbstbewusstsein gewinnen und im Idealfall irgendwann sogar einen Leistungssprung machen.Tacheles hat geschrieben:Ich denke jeder findet in seiner Vita Hürden, die er auch dadurch gemeistert hat, in dem Mentoren/ Eltern/ Freunde ihm geholfen/ unterstützt/ an ihn geglaubt haben. Und so darf eben das Schicksal des Vereins durch das Umfeld auch nicht auf die Schultern der jungen Spieler, wie Veser, Suver, Lank oder Pfeiffer gelegt werden. Gerade diese jungen Spieler, müssen fühlen, dass man an sie glaubt und ihnen Fehler verzeiht.
konkret auf die von Dir genannten Namen bezogen: Pfeiffer konnte letzte Saison relativ schnell in einer alles andere als homogenen Mannschaft mitschwimmen und zeigen/andeuten, dass er auf diesem Niveau mithalten kann. Für Blank gilt, mit Abstrichen, dasselbe. Ihn allerdings im ersten Spiel gegen Waldhof als alleinigen 6er in einer MF-Raute einzusetzen, das war schon mehr als grenzwertig.
Suver hatte in dieser Saison nie einen stabilenIV neben sich und kam zudem zu einem Zeitpunkt ins Team als der gesamte Defensivverbund bereits bedenklich wackelte. Zu Veser sage ich besser nix, allerdings hätten Trainerteam/sportliche Leitung erkennen müssen, dass man ihn evtl überfordert. Man hatte damals noch eine gute Woche Zeit zu reagieren, selbst wenn man sich nur durch einen erfahrenen TW abgesichert hätte und trotzdem erstmal Veser "das Vertrauen geschenkt" hätte. (-> im Tor niemals eine Baustelle aufmachen!!!)
Fazit : es geht nicht in erster Linie darum junge Spieler einzubauen und dann von den Fans/Zuschauern einzufordern, diese gefälligst zu unterstützen. Zuerst brauchst Du immer ein funktionierendes Team mit einem stabilen Gerüst aus etwas älteren und erfahreneren Spielern, die auf dem Platz die Richtung vorgeben und an denen sich die jüngeren Spieler orientieren können. Dann erst kann man anfangen sukzessive Nachwuchs einzubauen.
Nebenbei: U19/20 im Tor und auf beiden IV-Positionen, dazu oft noch auf der 6, das ist mehr als mutig. Das "an sie glauben und Fehler verzeihen" geht daher auch ziemlich am Thema vorbei, gerade wenn man sich nochmal vergegenwärtigt dass z.B. Ulm und Kassel die 2.Hz mit "jeden Ball lang und hoch nach vorne, Freistösse und Standards ziehen" in ihre Richtung drehen konnten. Hat dann eher was von "fahrlässig verheizen", und die Verantwortung dafür tragen Trainerteam und sportliche Leitung. Definitiv nicht der mangelnde support oder das Gemotze der Fans, weder im Stadion noch im Forum/auf FB.