Amoklauf in Winnender Schule

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tobi-svk
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Beitrag von tobi-svk »

täter ist bei einer schießerei ums leben gekommen 2 polizisten auch
BildDude for Bundesjustizminister!

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Matze
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Beitrag von Matze »

Amoklauf von Winnenden
Das wortlose Töten des Tim Kretschmer


Columbine, Erfurt, Emstetten und nun Winnenden. Eine Realschule in der schwäbischen Kleinstadt ist heute zum Tatort eines Amoklaufs geworden, der die Weltnachrichten bestimmt. Die Rekonstruktion einer unfassbaren Tat eines Ex-Schülers, die mit 17 Toten endete.

Tatort Albertville-Realschule in der schwäbischen Kleinstadt Winnenden nordöstlich von Stuttgart: Hunderte Polizeifahrzeuge, schwer bewaffnete Beamte sowie Sondereinsatzkräfte und unzählige Rettungsdienstfahrzeuge säumen den Zugang zu der Schule in der gut 27.000 Einwohner zählenden Stadt. An der Schule mit rund 580 Schülern ist am Vormittag über die jungen Menschen ein Alptraum hereingebrochen. Eine unfassbare Tat. Die Rekonstruktion eines unglaublichen Tages, der die Kleinstadt in Baden-Württemberg für immer verändern wird:

Ein früherer Mitschüler, Tim Kretschmer, betritt um kurz vor halb zehn die Albertville-Realschule. Schwarz gekleidet geht er während des Unterrichts gezielt in drei Klassenräume und beginnt wild – und offenbar wortlos, um sich zu schießen. Dabei tötet der 17-Jährige neun Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren und drei Lehrer. Später erliegt eine weitere Schülerin im Krankenhaus ihren schweren Schussverletzungen.

Der erste Notruf geht um 9.33 Uhr bei der Polizei ein. Als zwei Einsatzkräfte des Polizei-Interventionsteams kurz nach dem Notruf die Schule erreichen, ist der Täter schon geflohen. Eine Mutter, die gegen 10 Uhr ihren Sohn vom Unterricht im angrenzenden Gymnasium abholen will und atemlos hinter einer Absperrung warten muss, sagt, sie habe "nur Polizei gesehen“.

Rund 1000 Einsatzkräfte versuchen inzwischen, den jungen Mann zu finden sowie Schüler und Passanten in Sicherheit zu bringen. Die Realschule wird evakuiert, das Gebiet weiträumig abgesperrt. Maike S., Schülerin der 13. Klasse am benachbarten Lessing-Gymnasium, wollte um 9.20 Uhr gerade nach Hause gehen, als sie plötzlich Schüsse hörten. Sofort forderten Lehrer alle Schüler auf, sich in Klassenräume, die nicht an die benachbarte Albertville-Realschule angrenzen, zu begeben. Vor allem die jüngeren Schüler hatten große Angst und weinten. Viele von ihnen haben Freunde und Verwandte an der benachbarten Realschule. "Wir haben versucht, die Kleinen irgendwie zu trösten", sagt Maike S. "Es war ein ziemliches Chaos". Lehrer haben den Schülern immer neuesten Stand durchgegeben.

Um 12.15 Uhr wurden zunächst die Kleinen, dann die Großen in Bussen in die Linsenhalde, eine Sporthalle im Schelmen-Holz, einem Stadtteil von Winnenden, gebracht. Dort warteten Psychologen, es gab Essen und Trinken. Die Kinder wurden von ihren Eltern abgeholt. Maike: "Ich kann noch gar nicht begreifen, was da heute Morgen passiert ist." Ein Mädchen im Bus, deren Bruder auf die Albertville-Realschule geht, erzählt, dass die Schüler in der Realschule aus den Fenstern gesprungen seien, um sich in Sicherheit zu bringen.

Showdown mit der Polizei

In einer Parkanlage in Richtung des Psychiatrischen Krankenhauses erschießt Tim Kretschmer einen Passanten, anschließend kidnappt er ein Auto, lässt den Fahrer gehen und rast weiter bis ins 40 Kilometer entfernte Wendlingen - bis zu dem Gelände eines Supermarkets. Dort wird er schließlich von der Polizei gestellt: Auf dem Gelände des Supermarkets kommt es gegen Mittag zum Showdown mit der Polizei. Es kommt zu einer wilden Schießerei mit der Polizei vor dem Postverteilerzentrum. Kretschmer verletzt zwei Polizisten schwer, aber nicht lebensgefährlich. Schließlich treffen Beamte den Täter auf dem Gelände des Supermarktes tödlich. Gegen 13.30 Uhr ist der Spuk vorbei. Am Ende des Amoklaufs sind 17 Menschen tot.

Rund um den Tatort stehen die Menschen mit verzweifelten und fassungslosen Blicken und versuchen, die schreckliche Situation zu erfassen. Anwohner beobachten aus ihren Fenstern die unwirkliche Szenerie. „Laufen Sie weiter! Wohin wollen Sie!“ Die Polizeibeamten haben alle Hände voll zu tun, um die Lage in den Griff zu bekommen.

Hoch oben am Himmel dröhnen die Hubschrauber der Polizei, das Sirenengeheul der Einsatzfahrzeuge unterbricht immer wieder die Stille. Die Stadt Winnenden ist weiträumig abgesperrt: Die Polizei kontrolliert zahlreiche Fahrzeuge. Im gesamten Rems-Murr-Kreis werden die Schüler zunächst in den Schulen gehalten. Der Unterricht wird unterbrochen. Alle Schulen werden von der Polizei überwacht.

"Die ganze Stadt gleicht einer Festung“, berichtete ein weiterer Augenzeuge. "Es herrscht blankes Entsetzen.“ Auch auf dem angrenzenden Gelände einer psychiatrischen Klinik fielen Schüsse. „Ich habe sechs bis sieben Schüsse gehört. Ich darf meine Station nicht mehr verlassen“, sagte eine Sprecherin der Klinik.

Wer war der Täter?


Wer war Tim Kretschmer? War er ein "ganz normaler Junge", wie Nachbarn sagen? Gewohnt hat er bei seinen Eltern im benachbarten Weiler zum Stein. Er ist ein Deutscher, hat im vergangenen Jahr an der Albertville-Schule seinen Abschluss gemacht. Laut CDU-Innenminister Heribert Rech hat er Mittlere Reife, und ist "nie auffällig gewesen“.

Laut einer Nachbarin habe Tim habe immer dunkle Klamotten angehabt und beim TSV Leutenbach Tischtennis gespielt. Die Wohnung der Familie wurde von der Polizei bereits am Morgen durchsucht. Der Vater des Täters besitze als Mitglied im Schützenverein legal 16 oder 17 Schusswaffen. Bei der Durchsuchung wurde festgestellt, dass eine der Waffen fehlte. Die Familie sei normal in die 5000 Einwohner zählende Gemeinde und ins Vereinsleben integriert gewesen, sagt der um Fassung ringende Bürgermeister von Leutenbach, Jürgen Kiesl.

Kultusminister Helmut Rau (CDU) sagte unter Berufung auf die Schulleiterin, bei dem Amokläufer habe es sich um einen völlig unauffälligen Schüler gehandelt. Er habe seinen Schulabschluss gemacht und dann eine Ausbildung angefangen. "Er ist nie auffällig gewesen“, sagte Rau. Eine ehemalige Mitschülerin von Tim Kretschmer, sagt hingegen unter Tränen: "Tim war schon immer sehr verschlossen. An den ist niemand rangekommen. Er hat immer nur so Ballerspiele gespielt."

Über sein Motiv konnte zunächst nur gerätselt werden. Ob er sich möglicherweise von dem Amoklauf im US-Bundesstaat Alabama, wo in der Nacht zu Mittwoch elf Menschen getötet wurden, beeinflussen ließ, war zunächst unklar.

Die Bluttat ruft Erinnerungen an den Amoklauf von Erfurt wach: Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums innerhalb weniger Minuten 16 Menschen und dann sich selbst erschossen. Im November 2006 hatte ein 18-Jähriger in Emsdetten in seiner ehemaligen Schule um sich geschossen und mehrere Menschen verletzt, bevor er Selbstmord beging.

In Winnenden werden die Schüler des Schulzentrums vor Ort von Psychologen betreut und von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Am Mittag suchen immer noch Eltern verzweifelt nach ihren Kindern. „Meine Tochter ist elf Jahre. Ich weiß nicht, was passiert ist“, sagt ein Vater. Später strahlt er, als er das Mädchen in die Arme schließt.

Quelle: Sueddeutsche
In Stuttgart - Nur Kickers :!:

Bluebyte

Beitrag von Bluebyte »

Ich tippe mal auf die gleichen Beweggründe. Lohnt sich zu lesen.

http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431 ... ezial.html

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gerko
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Beitrag von gerko »

tobi-svk hat geschrieben:täter ist bei einer schießerei ums leben gekommen 2 polizisten auch
Dass auch zwei Polizisten ums Leben gekommen sind, konnte ich in keinem Bericht finden.

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Ralphonso
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Beitrag von Ralphonso »

Überlinger hat geschrieben: Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen. Der Täter ist auch nur ein Opfer unserer Gesellschaft! Keiner wird als Amokläufer geboren, sondern entwickelt sich "Dank" Erziehung, sozialer Ausgrenzung, Gewalterfahrungen usw. in diese Richtung.
:!: :!: :!:

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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

gerko hat geschrieben:
tobi-svk hat geschrieben:täter ist bei einer schießerei ums leben gekommen 2 polizisten auch
Dass auch zwei Polizisten ums Leben gekommen sind, konnte ich in keinem Bericht finden.
Die Polizisten sind schwer verletzt und es ist nicht sicher, daß sie durchkommen... :-(
Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche... (Gustav Mahler)

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mr_burns
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Beitrag von mr_burns »

Ralphonso hat geschrieben:
Überlinger hat geschrieben: Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen. Der Täter ist auch nur ein Opfer unserer Gesellschaft! Keiner wird als Amokläufer geboren, sondern entwickelt sich "Dank" Erziehung, sozialer Ausgrenzung, Gewalterfahrungen usw. in diese Richtung.
:!: :!: :!:
Irgendwann muss aber auch der Pnkt im Leben erreicht sein, wo man für sich selbst ein wenig Verantwortung übernehmen muss. Ich denke, im Alter von 17 Jahren kann man an diesem Punkt angekommn sein, weshalb ich überhaupt keinen Anlass sehe, diese grausame Tat zu relativieren
Wenn du redest, soll deine Rede besser sein als es dein Schweigen gewesen wäre.
(Arabisches Sprichwort)

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barneygumble
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Beitrag von barneygumble »

Vielleicht kommt man in seinem Leben an keinen "Punkt".
Vielleicht läuft alles nicht so, wie man es fassen kann und es läuft einfach alles aus dem Ruder.
Ohne einem Halt, ohne Wollen, sich zu "fügen", dem schönen Leben, da kann einiegs schief laufen.
Es ist ja nicht so, dass die "Täter" sich mit siebzehn denken, ok, mein Leben fängt jetzt an und jetzt reiß ich mich zusammen.
Das Alter ist fast typisch für solche "Selbstläufer".

Alle Indizien für eine "Täterbeschreibung" nutzen meiner Meinung nichts.
Es gibt hier leider kein Täterprofil!
Wer Ballerspiele spielt, wer Drogen nimmt, wer "Durchgeknallt" ist, wer Einzelgänger ist, wer an Waffen kommt...

Da sind sicherlich 3-5% der Jugendlichen und auch Erwachsenen potentielle Täter :!: ...leider
Erfolgreich zu sein, setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen.
- Johann Wolfgang von Goethe -

Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Der Staat muß untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
- Friedrich Schiller -

Don't argue with idiots. They'll drag you down to their level and beat you with experience.
- empirische Untersuchungen -

gambo
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Beitrag von gambo »

Bei Jesus.de kam über das Ereignis auch ein treffender Kommentar:

http://fuenf.scm-digital.net/show.sxp/6 ... rt=&page=1&

Ein entsetzliches Ereignis! Da sind hier wohl alle einer Meinung.

Doch schon gehen die Schuldzuweisungen wieder los: Schuld ist die gefühlskalte Gesellschaft. oder die Schule. Die Familie. Das Waffengesetz. Die Medien. Gott. Alles hätte verhindert werden können, wenn...

Abgesehen davon, dass diese Anschuldigungen die Katastrophe nicht mehr rückgängig machen können: sie greifen zu kurz! Die menschliche Natur ist in dieser Hinsicht unberechenbar. Sie macht liebevolle Familenväter zu Massenmördern, unauffällige Nachbarn zu Amokläufern...
Die Bibel schreibt dazu: "...das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf..." (1. Mose 8, 21) Daran hat sich seit der Sintflut bis heute nichts geändert.

Prävention ist gut und wichtig. Doch sie ist nicht alles. Keiner kann so etwas wirklich verhindern. Und spätestens in einigen Wochen wird auch im Großraum Stuttgart wieder Gewalt bagatellisiert oder gar verherrlicht. Wie überall auf der Welt.

Und genau hier sind wir Christen gefragt. Der einzige Weg, aus diesem Teufelskreis zu entrinnen, ist Jesus Christus. Er verändert die Herzen. Und nur er kann auch den Angehörigen wirklich helfen, sowohl denen der Opfer, als auch denen des Täters. Er leidet und trauert mit - gerade weil er alles selbst "aus nächster Nähe" mit erlebt hat.

Und nicht umsonst sind jetzt vor Ort christliche Seelsorger gefragt und wird in diesen Minuten vor Ort ein Trauergottesdienst gefeiert.

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gerko
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Beitrag von gerko »

kässpätzle hat geschrieben:
gerko hat geschrieben:
tobi-svk hat geschrieben:täter ist bei einer schießerei ums leben gekommen 2 polizisten auch
Dass auch zwei Polizisten ums Leben gekommen sind, konnte ich in keinem Bericht finden.
Die Polizisten sind schwer verletzt und es ist nicht sicher, daß sie durchkommen... :-(
Da hat der Landespolizeipräsident im heute-journal aber etwas anderes gesagt. Der, der schwerer verletzt ist, ist nicht in Lebensgefahr.

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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

gerko hat geschrieben:
kässpätzle hat geschrieben:
gerko hat geschrieben: Dass auch zwei Polizisten ums Leben gekommen sind, konnte ich in keinem Bericht finden.
Die Polizisten sind schwer verletzt und es ist nicht sicher, daß sie durchkommen... :-(
Da hat der Landespolizeipräsident im heute-journal aber etwas anderes gesagt. Der, der schwerer verletzt ist, ist nicht in Lebensgefahr.
Ist mir gesten auch aufgefallen, die einen Sender so, die anderen so und keiner weiß was genaues...
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Bluebyte

Beitrag von Bluebyte »

gambo hat geschrieben:Bei Jesus.de kam über das Ereignis auch ein treffender Kommentar:

http://fuenf.scm-digital.net/show.sxp/6 ... rt=&page=1&

Ein entsetzliches Ereignis! Da sind hier wohl alle einer Meinung.

Doch schon gehen die Schuldzuweisungen wieder los: Schuld ist die gefühlskalte Gesellschaft. oder die Schule. Die Familie. Das Waffengesetz. Die Medien. Gott. Alles hätte verhindert werden können, wenn...

Abgesehen davon, dass diese Anschuldigungen die Katastrophe nicht mehr rückgängig machen können: sie greifen zu kurz! Die menschliche Natur ist in dieser Hinsicht unberechenbar. Sie macht liebevolle Familenväter zu Massenmördern, unauffällige Nachbarn zu Amokläufern...
Die Bibel schreibt dazu: "...das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf..." (1. Mose 8, 21) Daran hat sich seit der Sintflut bis heute nichts geändert.

Prävention ist gut und wichtig. Doch sie ist nicht alles. Keiner kann so etwas wirklich verhindern. Und spätestens in einigen Wochen wird auch im Großraum Stuttgart wieder Gewalt bagatellisiert oder gar verherrlicht. Wie überall auf der Welt.

Und genau hier sind wir Christen gefragt. Der einzige Weg, aus diesem Teufelskreis zu entrinnen, ist Jesus Christus. Er verändert die Herzen. Und nur er kann auch den Angehörigen wirklich helfen, sowohl denen der Opfer, als auch denen des Täters. Er leidet und trauert mit - gerade weil er alles selbst "aus nächster Nähe" mit erlebt hat.

Und nicht umsonst sind jetzt vor Ort christliche Seelsorger gefragt und wird in diesen Minuten vor Ort ein Trauergottesdienst gefeiert.
Die Kirche hat genug mit den Psychopathen in den eigenen Reihen zu tun. Gerade bei der katholischen Kirche reiht sich ein Verbrechen an Kindern und Jugendlichen an das andere und kommt nie aus den Schlagzeilen.
Sollen Jugendliche so Vertrauen in diese Institutionen gewinnen?

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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

Danke bluebyte - ich meine auch, die Kirche ist die letzte Anlaufstelle. Und wieder mal stell ich mir die Frage, wenn ich das lese: wo war Jesus Christus gestern? Warum lässt er das zu?

Keiner, auch nicht Jesus Christus kann wissen, was in so einem Menschen vor sich geht.

Hier noch ein Bericht eines Mitschülers, der zeigt, daß es wohl nicht die Ballerspiele waren:
Winnenenden - Ein ehemaliger Mitschüler und Tatzeuge beschreibt den Täter und äußert Zweifel an der Version der Polizei:

Der Täter (Tim K.) war in meiner Klasse. Er hat letztes Jahr den Abschluss nach Klasse 10 gemacht, soweit ich weiß mit einer durchschnittlichen Note (3 rum). Seitdem hatte ich keinen Kontakt mehr mit ihm. Er hatte mit Lehrern oder Schüler keinen Ärger. War auch keiner, der gemobbt wurde oder so was. Er war nicht der Beliebteste, aber er hatte seine Freunde. Er hatte ein normales Schülerprofil, nicht gewalttätig, ein Durchschnittskandidat. Sein Elternhaus erschien mir auch völlig normal. Ich kann mir die Tat nicht erklären, gerade weil ich diesen Typen kenne. Es gibt auch Leute, denen ich so was zutrauen würde. Die haben keine Freunde, werden ständig gemobbt. Aber das trifft bei ihm nicht zu.

Das einzig Auffällige an ihm: Er hat sich mit Waffen sehr gut ausgekannt. Das waren hauptsächlich Softair-Waffen, mit denen man Plastikkugeln verschießt. Er hat einen eigenen Waffenschrank gekriegt und hat an den Wänden wirklich mehrere Quadratmeter voller Waffen hängen. Schätze so 30 bis 40 Waffen. Das waren, soweit ich das erkennen konnte, aber alles Softairwaffen oder Gaswaffen. Es waren zwar keine ungefährlichen Waffen, aber halt keine echten.

Er war ein ziemlich guter Schütze. Hat jeden Tag geschossen hinten in einem Wald. Da haben wir früher ein paar Mal im Jahr Softgun-Schlachten im Sommer gemacht. Da hat sich jeder eine Schutzbrille angezogen und mit den Teilen geschossen. Ist aber schon länger her. Er hat mich immer getroffen.

In der Schule hat er immer mit seinen Waffen geprotzt. Eine Schreckschusspistole hatte er für Silvester. Von richtigen Waffen habe ich nichts mitbekommen. Mit Computer oder Onlinespielen hat er so gut wie nichts am Hut gehabt. Ich kenne die ersten Leute, die erlebt haben, wie er losgeballert hat. Und ich habe ihn anhand der Beschreibungen sofort erkannt.

Den Tatablauf habe ich so erlebt oder auch von Schülern erzählt bekommen: Der Täter muss morgens während des Unterrichts (zweite Stunde) in die Schule reingegangen sein. Die erste Klasse, in die er ging, war eine achte Klasse im Chemieunterricht im obersten Stock. Dann hat er wahllos geschossen. Der erste Schuss galt eigentlich einer Schülerin, da hat sich eine Referendarin der Schule davor geworfen und ist daraufhin gestorben. Eine Schülerin, die ich kenne, erlitt einen Streifschuss an der Schulter. Ein Lehrer war auch im dem Raum.

Dann ist er weitergezogen. Er soll nichts gesagt haben, die Schüsse galten wohl auch niemand Bestimmtes. Er ist rein, raus, weiter.

Ich und mein Kumpel waren in der Schule zu Besuch. Wir wollten unsere alten Lehrer und Schüler sehen. Dann haben wir gesehen, wie direkt nach dem ersten Schuss der Lehrer aus dem Fenster die Sanitäter reinholen wollte - mit Blut an den Händen. Aber er konnte nicht, weil der Täter noch im Haus war.

Der Täter hat offenbar oben angefangen und sich nach unten durchgearbeitet. Es gab ein Vorspiel, da bin ich mir sicher. Es gab eine Art Alarm, ein Piepsen, noch bevor der erste Schuss gefallen ist.

Wir waren ab 9.30 Uhr vor dem Schulgebäude. Haben so kurz vor 9.45 Uhr das Piepsen gehört. Das muss um die Zeit gewesen sein, denn da kommt immer der Bäcker. Wenige Sekunden danach kamen die ersten zwei Polizeiautos. Tür aufgerissen, jeder von denen hatte ein Maschinengewehr in der Hand. Die sind reingestürmt und haben uns rausgeschmissen. Als sie reinstürmten, fiel der erste Schuss. Wenn die Polizei behauptet, dass alle schon tot waren, als sie am Tatort eintrafen, dann kann das eigentlich nicht stimmen.

Wir haben bis 5 nach 10 Uhr, als die Verstärkung der Polizei kam und wir in die Evakuierungszone zum Wunnebad gebracht wurden, nur zwei Schüsse gehört. Damit tötet man nicht so viele Menschen.
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Roland
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Beitrag von Roland »

kässpätzle hat geschrieben:Danke bluebyte - ich meine auch, die Kirche ist die letzte Anlaufstelle. Und wieder mal stell ich mir die Frage, wenn ich das lese: wo war Jesus Christus gestern? Warum lässt er das zu?

Keiner, auch nicht Jesus Christus kann wissen, was in so einem Menschen vor sich geht.
dies habe ich nach gambos posting erwartet. glaub mirs jesus war da. aber man fragt ja nur nach jesus wenn so eine tragödie passiert. seit adam und eva hat jeder mensch ein freien willen und kann tun und lassen was er möchte. genau so wie man an jesus glauben kann oder nicht. ist ja jedem freigestellt.

der trauergottesdienst in winnenden war ja überfüllt. kann man ja sehen, das in solch einer schlimmen situation menschen nach einem halt suchen und diesen können sie im christlichen glauben finden.

Kickers Erzgebirge
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Beitrag von Kickers Erzgebirge »

kässpätzle hat geschrieben:wo war Jesus Christus gestern? Warum lässt er das zu?
Man macht es sich leicht, wenn man immer nur in solchen Extremsituationen nach Jesus oder Gott fragt. Genau diese Denkweise in der Gesellschaft ist auch ein Grund, warum sich überhaupt so etwas wie ein Amokläufer entwickeln kann - "zufällig" ja immer nur in den großen Industrieländern. Immer haben, haben, haben wollen. In dieser Ellenbogen-Gesellschaft gilt Individualismus sogar als positive Eigenschaft. Jeder muss sein eigenes Profil haben, Karriere machen, anderen einen Schritt voraus sein. Wer sich sozial engagiert gilt schnell als realitätsfremder Gutmensch. Eigenbrötler, die zielstrebig ihren eigenen Weg gehen, werden gesellschaftlich geachtet. Genau in solchen Nischen entstehen Amokläufer. Dafür sind Ballerspiele und Actionfilme sicherlich am wenigsten schuld.

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DirtyToby
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Beitrag von DirtyToby »

Roland hat geschrieben:
kässpätzle hat geschrieben:Danke bluebyte - ich meine auch, die Kirche ist die letzte Anlaufstelle. Und wieder mal stell ich mir die Frage, wenn ich das lese: wo war Jesus Christus gestern? Warum lässt er das zu?

Keiner, auch nicht Jesus Christus kann wissen, was in so einem Menschen vor sich geht.
dies habe ich nach gambos posting erwartet. glaub mirs jesus war da. aber man fragt ja nur nach jesus wenn so eine tragödie passiert. seit adam und eva hat jeder mensch ein freien willen und kann tun und lassen was er möchte. genau so wie man an jesus glauben kann oder nicht. ist ja jedem freigestellt.

der trauergottesdienst in winnenden war ja überfüllt. kann man ja sehen, das in solch einer schlimmen situation menschen nach einem halt suchen und diesen können sie im christlichen glauben finden.
Könnten wir die Jesus Diskussion nicht evtl. Ruhen lassen? Das hatten wir doch schon zur Genüge (abgesehen davon geht ein großteil der Menschen zu Trauergottesdiensten, um Anteilnahme zu zeigen und nicht des christlichen Glaubens wegen)

Diese neue Version klingt ja schon etwas anders als die bisher bekannte, die wahren abläufe werden wohl irgendwo dazwischen liegen
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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

Roland hat geschrieben:
kässpätzle hat geschrieben:Danke bluebyte - ich meine auch, die Kirche ist die letzte Anlaufstelle. Und wieder mal stell ich mir die Frage, wenn ich das lese: wo war Jesus Christus gestern? Warum lässt er das zu?

Keiner, auch nicht Jesus Christus kann wissen, was in so einem Menschen vor sich geht.
dies habe ich nach gambos posting erwartet. glaub mirs jesus war da.
Nein, dazu fange ich nun keine Diskussion mehr an. Von mir aus können Menschen daran glauben, ich gönne jedem seinen Glauben, ich habe dazu eine sehr spezielle Meinung und da lass ich mich auch nicht "bekehren"... Es geht hier auch nicht um Jesus, sondern um die Tragödie, die sich gestern abgespielt hat...
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Brigade-B
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Beitrag von Brigade-B »

Hier ein msn Video mit Bericht über diese Tragödie

:arrow: http://video.msn.com/?mkt=de-de&playlis ... e&fg=gtlv2
ABSTIMMEN FÜR DIE STUTTGARTER KICKERS!
Bild
http://www.club-vote.de/?action=liga1" onclick="window.open(this.href);return false;

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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

ich mag das gar nicht mehr angucken, da kommen einfach die Tränen...
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gambo
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Waffenrecht

Beitrag von gambo »

Gestern wurde in einer Talkshow ein Polizeifuzzi interviewt:

1. Es gibt in Deutschland noch nicht mal ein Waffenreister. Man weiß nicht einmal, wieviel Waffen es tatsächlich in Privathänden gibt.
2. Laut Schätzung gibt ca. 10 bis 20x soviele Waffen in Privatbesitz wie bei der Polizei

Sorry, aber um unser Waffenrecht ist es nicht so gut bestellt und ich finde da muß durch Gesetzgebung was geändert werden!

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pupskopf
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Re: Waffenrecht

Beitrag von pupskopf »

gambo hat geschrieben: Sorry, aber um unser Waffenrecht ist es nicht so gut bestellt und ich finde da muß durch Gesetzgebung was geändert werden!
und das entnimmst du lediglich der von der polizei vermuteten dunkelziffer über die anzahl der sich in umlauf befindlichen waffen?

würde auch gerne wissen, was eine weitere verschärfung des waffenrechts deiner meinung nach bringen würde, wenn es den tätern doch irgendwie immer wieder gelingt an waffen ranzukommen, obwohl dies durch das gesetz schon nahezu unmöglich geworden ist! im vorliegenden fall ist doch wieder deutlich geworden, daß gesetze, mögen sie, wie gerade unser waffengesetz, noch so streng und ausgefeilt sein, auf grund der nicht kalkulierbaren variable mensch (hier sowohl vater als auch sohn) in (glücklicherweise äußerst seltenen) extremsituationen sowieso nicht greifen.

mE muss hier an einem anderen hebel angesetzt werden, nämlich auf präventiver ebene. das muss aber den experten überlassen bleiben, ärzten, soziologen oder psychologen etc..

mit einer leerlaufenden verschärfung des geltenden waffenrechts macht man es sich in meinen augen allzu einfach...
"Don't say, that you have the cat in the sack, when you don't have the cat in the sack!"
Giovanni Trappatoni

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Blaues Stuttgart
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Beitrag von Blaues Stuttgart »

Muss Pupskopf Recht geben.
Genau so Profillierungsaussagen wie die Metalldetektoren. Auch mit den Maßnahmen wäre die Sache wohl genauso abgelaufen, nur würden sich die Schüler jeden Tag wie Verbrecher vorkommen.
Aber es liegt in einer Demokratie eben leider Nahe, dann schnell Dinge umzusetzen die wenig kosten und vor der nächsten Wahlperiode wirken um dem Wähler zu signalisieren, dass jetzt alles besser wird.
Verbote kosten weniger als Prävention.

Tobi78
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Beitrag von Tobi78 »

Das Waffenrecht ist in Deutschland schon sehr restriktiv. Da bringt auch eine Verschärfung rein gar nichts, das ist der falsche Ansatz. Wenn man darauf anlegt, bekommt so ziehmlich alles, was man sich vorstellen kann.

Eine geforderte Verschärfung des Waffenrechts ist für mich eher so etwas wie ein Politiker-Alibi unter dem Motto "wir haben ja etwas gemacht". An das eigentliche Problem traut sich die Politik doch nicht heran, das ist denen doch viel zu heikel. Jeder, der ein bischen was im Kopf hat weiss doch, dass die Ursachen für solche Taten in den verschiedensten Bereichen (Gesellschaft, Medien usw.) liegen. Das ist eine Art gefährlicher Cocktail, der sehr schwierig zu entschärfen ist. Da bringt ein Verbot von Ballerspielen oder Ähnliches gar nichts.

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stoitschkov
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Beitrag von stoitschkov »

die angebliche Waffensammlung (oder sollte man besser sagen: das Waffenlager) des Vaters macht einen aber schon sprachlos. Auch wenn das 100mal vom Waffengesetz gedeckt ist und der Vater Mitglied im Schützenverein ist.
Für mich stellt sich schon die Frage inwieweit dieser familiäre Background und die damit zusammenhängende leichte Verfügbarkeit der Waffen mit ausschlaggebend für diesen Alptraum waren.
Auch wenn es populistisch klingt: Verschärfung des Waffenrechts? ->klares Ja!!

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Blaues Stuttgart
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Beitrag von Blaues Stuttgart »

Wenn man das jetzige Waffengesetz nicht einmal vernünftig umsetzen kann muss man es gar nicht erst verschärfen, da wäre es viel effektiver das bestehende durchzusetzen als auf Papier etwas zu haben und im realen Leben bleibt alles gleich.

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Stefan L.
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Beitrag von Stefan L. »

Und selbst wenn das Waffengesetz hier verschärft wird, werden dann ''solche'' eben die Waffen (weiterhin) im Ausland besorgen!

P.S.: Die meisten Waffen, die für solch eine (oder ähnliche) Tat benutzt werden, wurden eh illegal besorgt, also von dem her...

Tobi78
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Beitrag von Tobi78 »

Blaues Stuttgart hat geschrieben:Wenn man das jetzige Waffengesetz nicht einmal vernünftig umsetzen kann muss man es gar nicht erst verschärfen, da wäre es viel effektiver das bestehende durchzusetzen als auf Papier etwas zu haben und im realen Leben bleibt alles gleich.
Genau so ist es! Mir wäre es auch am liebsten, wenn man zumindest im privaten Bereich ganz auf Waffen verzichten würde (ich habe für das Geballer nicht viel übrig). Aber das würde auch nichts daran ändern, dass sich jemand, der unbedingt eine Waffe haben will, sich diese auch beschaffen kann.

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B.
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Beitrag von B. »

Ich war vorhin an der Schule.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, ich war da früher häufig. Viele viele Menschen zünden Kerzen an, ein Meer von Kerzen. Auf der einen Seite diese Stille der Trauer und auf der anderen Seite sieht man die Polizisten im Schuleingang stehen und kann sich nur vorstellen wie der Täter durch diesen Eingang gegangen ist...

Schlimm.
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SVK-Fin
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Beitrag von SVK-Fin »

B. hat geschrieben:Ich war vorhin an der Schule.
...Viele viele Menschen zünden Kerzen an, ein Meer von Kerzen. Auf der einen Seite diese Stille der Trauer und auf der anderen Seite sieht man die Polizisten im Schuleingang stehen...
Wir wollen doch die geschätzen 50 Kamerateams aus ganz Europa nicht vergessen :evil:

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B.
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Beitrag von B. »

SVK-Fin hat geschrieben:
B. hat geschrieben:Ich war vorhin an der Schule.
...Viele viele Menschen zünden Kerzen an, ein Meer von Kerzen. Auf der einen Seite diese Stille der Trauer und auf der anderen Seite sieht man die Polizisten im Schuleingang stehen...
Wir wollen doch die geschätzen 50 Kamerateams aus ganz Europa nicht vergessen :evil:
Es war nur eins dort. Aber geh doch einfach mal selber hin.
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SVK-Fin
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Beitrag von SVK-Fin »

...
Zuletzt geändert von SVK-Fin am Freitag 13. März 2009, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.

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B.
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Beitrag von B. »

Na dann wirst Du das ja heute auch gesehen haben.
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Kickers Erzgebirge
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Beitrag von Kickers Erzgebirge »

Stefan L. hat geschrieben:Und selbst wenn das Waffengesetz hier verschärft wird, werden dann ''solche'' eben die Waffen (weiterhin) im Ausland besorgen!

P.S.: Die meisten Waffen, die für solch eine (oder ähnliche) Tat benutzt werden, wurden eh illegal besorgt, also von dem her...
Als ob die Waffen das Problem wären...

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Blaues Stuttgart
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Beitrag von Blaues Stuttgart »

B. hat geschrieben:
SVK-Fin hat geschrieben:
B. hat geschrieben:Ich war vorhin an der Schule.
...Viele viele Menschen zünden Kerzen an, ein Meer von Kerzen. Auf der einen Seite diese Stille der Trauer und auf der anderen Seite sieht man die Polizisten im Schuleingang stehen...
Wir wollen doch die geschätzen 50 Kamerateams aus ganz Europa nicht vergessen :evil:
Es war nur eins dort. Aber geh doch einfach mal selber hin.
Riesen Aussage, ich glaube das hast du dem Falschem gesagt...

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Killerauge
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Beitrag von Killerauge »

SVK-Fin hat geschrieben:...
Fin, reg' dich deswegen bitte nicht auf. Mit solchen Menschen werden wir in Zukunft leben müssen :(
***TIPPSPIELSIEGER 2007***

gambo
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Beitrag von gambo »

Morgen am Sonntag wird übrigens um 9.30 Uhr ein Gottesdienst übertragen wo es um Winnenden geht:

http://gottesdienste.zdf.de/ZDFde/inhal ... .html?dr=1

Aufgrund des Amoklaufes in Winnenden haben auch wir unser Programm geändert. Der ursprünglich vorgesehenen Gottesdienst aus Zofingen in der Schweiz wird verschoben. Mit dem Gottesdienst aus Haslach geht das ZDF aktuell auf die Geschehnisse in Winnenden ein.

15.03.2009 Nach einer Katastrophe wie dieser fragen Menschen verstärkt nach dem Sinn des Lebens. Viele von ihnen suchen Trost im Gottesdienst. Auch hier gibt es keine schnellen Standardantworten auf die existentiellen Fragen und Erschütterungen. Aber ein Gottesdienst ist der Ort, an dem gebetet und geklagt werden, wo Solidarität ausgesprochen werden kann. Denn eine zentrale christliche Botschaft ist die von Trost und Mitleid. Der Gottesdienst will dazu beitragen, das Urvertrauen in das Leben wiederzufinden.
reutersNach dem Amoklauf: Ein Leichenwagen fährt in Wendlingen vor. Not lehrt tatsächlich beten "Not lehrt beten" - Das alte Sprichwort wird besonders nach Katastrophen wie dem Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden aktuell. Die Kirchen füllen sich. Viele Menschen suchen in Gottesdiensten eine religiöse Form für ihre Trauer und ihr Entsetzen - auch solche, die der Kirche und dem christlichen Glauben sonst eher fern stehen.

Theologen werten dies nicht als Heuchelei oder Scheinheiligkeit. Notfallsituationen seien vielmehr Schnittstellen des Lebens, an denen Sinn und Wertfragen aufbrechen. "Not lehrt tatsächlich beten", heißt es etwa im Evangelischen Erwachsenenkatechismus. Ein klassisches Beispiel zum Umgang mit Leid und Not aus der christlich-jüdischen Tradition ist das Buch Hiob im Alten Testament. Glaubt der vorbildlich fromme Hiob nur an Gott, wenn es ihm im Leben gut geht? Dies vermutet der Teufel und stellt ihn auf die Probe. Mit Gottes Zustimmung nimmt er ihm seine Kinder, seine Habe und schlägt ihn mit bösen Geschwüren. Doch trotz dieser "Hiobsbotschaften" hält er an Gott fest.
Leiden und Tod - religiöse Themen
Not, Leiden und Tod sind zentrale Themen der Religionen. Existenzielle Erschütterungen können eine Chance zu seelischer Reife und Wachstum sein. Um am Leid nicht zu zerbrechen, müsse man lernen, es zu akzeptieren, raten alte Weisheitslehren und moderne Lebenshilfen. Ziel sei es, das Urvertrauen in das Leben wiederzugewinnen, so Religionswissenschaftler und Psychologen.

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kässpätzle
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Beitrag von kässpätzle »

Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche... (Gustav Mahler)

gambo
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Beitrag von gambo »

http://www.tagesspiegel.de/politik/Winn ... 71,2754461
Winnenden: Schweigen für die Opfer
WINNENDEN - Eine Woche nach dem Amoklauf von Winnenden hat Baden-Württemberg am Mittwoch um 10 Uhr mit einer landesweiten Schweigeminute der 15 Opfer gedacht. Hunderttausende Menschen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern, Schulen und Polizeirevieren hielten inne. In mehreren Städten blieben Busse und Straßenbahnen stehen. Hörfunksender unterbrachen ihr Programm. Im Landtag in Stuttgart erhoben sich die schwarz gekleideten Parlamentarier zum stillen Gedenken.

Der 17-jährige Tim K. hatte am Mittwoch vergangener Woche in Winnenden und Wendlingen 15 Menschen und sich selbst erschossen. Allein an seiner früheren Realschule in Winnenden brachte er acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrerinnen um. Zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Albertville-Realschule wurden am Mittwoch zu Grabe getragen.

Im Mittelpunkt der Aktuellen Stunde im Bundestag stand die Frage, wie Heranwachsende in ihrer Persönlichkeit so gefestigt werden können, dass sich solche Taten nicht wiederholen. Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen nach der zentralen Trauerfeier an diesem Samstag die Angehörigen der 15 Opfer treffen. Es werde Zeit für direkte Gespräche geben, kündigte Staatssekretär Hubert Wicker (CDU) in Winnenden an.

Die Geisel des Amokläufers hat den Täter als psychisch krank empfunden. Der Autofahrer, der von dem Amokläufer auf dessen Flucht zu einer Irrfahrt gezwungen worden war, sagte dem Magazin „Stern“ nach Angaben des Blattes: „Wenn seine Eltern behaupten, der habe keine psychischen Probleme gehabt, dann muss ich sagen: Das habe ich ganz anders erlebt, der war irre. (dpa)

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 19.03.2009)

Tobi78
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Beitrag von Tobi78 »

B. hat geschrieben:
SVK-Fin hat geschrieben:
B. hat geschrieben:Ich war vorhin an der Schule.
...Viele viele Menschen zünden Kerzen an, ein Meer von Kerzen. Auf der einen Seite diese Stille der Trauer und auf der anderen Seite sieht man die Polizisten im Schuleingang stehen...
Wir wollen doch die geschätzen 50 Kamerateams aus ganz Europa nicht vergessen :evil:
Es war nur eins dort. Aber geh doch einfach mal selber hin.
Genau wegen den Leuten, die es wie dich "interessiert", die aber nicht so nah am Tatort wohnen, dass sie selbst "vorbeischauen" können, sind die 50 Kamerateams vor Ort! Darüber sollte man sich schon einmal Gedanken machen.

moehringer
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Beitrag von moehringer »

Ist doch immer dasselbe Schauspiel. Sobald irgendwo etwas passiert, stürzt sich die Presse wie ein gieriger Aasfresser auf das Geschehene und bohrt bis ins Unerträgliche...Zurückbleiben wird in diesem Fall eine traumatisierte Kleinstadt, aber das juckt ja dann kein Schwein mehr! :evil:

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