Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

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Blaues Auge
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Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von Blaues Auge »

Bisher haben die Berichte in der STZ den Eindruck erweckt, die Quattrex Sports AG habe den Kickers ein Darlehen gegeben, das der Verein jetzt verzinsen muss/abstottern.

Wenn man aber bei der Firma nachschaut, dann klingt das aber nicht so nach Darlehen mit Verzinsung + Rückzahlung, sondern ein bisschen anders.
Das Geschäftsmodell von Quattrex lautet entsprechend ihren eigenen Informationen so:

„Die Quattrex-Sports AG gewährt Vereinen verlorene Zuschüsse. Mit der Gewährung von verlorenen Zuschüssen erhält die Gesellschaft Anteile an Vermarktungserlösen der Vereine. Die Zuschüsse sind nicht rückzahlungspflichtig. Die Wertminderung erfolgt über die Abschreibung bis zum Ende der Laufzeit der Verträge.“
  • - Ok, die Zahlungen an Vereine sind erstmal verloren, dh. von ihnen nicht als Schulden zu bilanzieren. Oder mit anderen Vermögenspositionen zu besichern, wobei bei den Kickers ohnehin nix mehr da ist.
    Ich glaube mich zu erinnern, dass es bisher auch immer geheißen hat, dass die Gelder des Investors nicht zurückgezahlt werden müssen.
    Dass dies jetzt über Anteile an Vermarktungserlösen geschieht, ist von Lorz und Konsorten aber m.W. bisher auch noch nicht in der Öffentlichkeit klar rübergekommen. (mangelnde Transparenz)

    - fraglich ist nur was alles unter Vermarktungserlöse fällt, welche die Vereine zurückzahlen müssen. Nach Worten können das alle Erlösarten sein, die der Verein am Markt erzielt: Transfererlöse ? Werbeeinnahmen/Sponsoring? Zuschauereinnahmen ?

    - Fragt sich jetzt nur, ob bei den Kickers entgegen den Quattrex-Regeln tatsächlich ein Darlehen mit Verzinsung vorliegt, oder es die Zeitung nur unsauber schreibt/nicht besser weiß.

    -Dass die Verzinsung höher als marktüblich (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 86497.html) sein soll, muss nicht viel heißen bei den heutigen Niedrigzinsen ist das schnell passiert. Zusätzlich ist die Bonität der Kickers zu Berücksichtigen, die ist wohl schlechter als Griechenland, weil die Kickers auf der Waldau wohl nicht mal mehr einen Hosenknopf besitzen.

    - Entscheidend sind die konkreten Vereinbarungen: faire Vereinbarung mit Chancen und Risiken für beide oder Knebelvertrag ?
Die Firma Quattrex hat nur wenig Eigenkapital in Höhe von 100.000 €, wovon 43.000 schon durch Verluste verbraucht sind. Allein im letzten Geschäftsjahr (bis 30.9.2011) ist ein Verlust von 37 Tausend € angefallen.An Investitionen/Finanzanlagen/Zuschüsse tätigte Quattrex Sports bisher ca. 5 Mio €, welche direkt durch Darlehen von den Aktionären finanziert worden sind.
Die Quattrex AG ist also als Firma nur eine direkte Durchlaufstation/Verbuchungsstelle für die Privatgeldbeutel der Besitzer.

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gablenberger
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von gablenberger »

es stellt sich auch die frage warum es einen "mittelverwendungsplan" (lorz) gibt, wenn der investor angeblich "keinen einfluß" (dinkelacker) hat?
die große stadt lockt mit ihrem glanz, mit schönen frauen, mit musik und tanz...

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Matze
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von Matze »

die Aussage von Prof. Lorz dürfte sich auf die (globalen) strategischen Fragestellungen im Verein beziehen. Natürlich wird man mit dem Investor in einem Mittelverwendungsplan festgelegt haben, wann, wie viel und in welchen Bereich die Investitionen fließen.

Wer sich als strategischer Investor engagiert, dürfte beispielsweise kein Interesse daran haben, dass das Geld lediglich kurzfristig in den Altlastenabbau verballert wird und in der sportlichen Weiterentwicklung verpufft.

Ernsthafte Hoffnungen auf eine nachhaltige Rendite ergeben durch sportliche Erfolge (Aufstiege, Transfererlöse von Jugendspielern und Steigerung der Sponsoringerlöse). Sind diese Ziele mit denen des Vereins deckungsgleich, spricht nichts dagegen. Die generelle Entscheidungshoheit für die Gesamtbelange des Vereins sollen halt weiter beim Verein liegen. So interpretiere ich mal die Aussage.
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stoitschkov
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von stoitschkov »

[quote="Matze"]die Aussage von Prof. Lorz dürfte sich auf die (globalen) strategischen Fragestellungen im Verein beziehen. Natürlich wird man mit dem Investor in einem Mittelverwendungsplan festgelegt haben, wann, wie viel und in welchen Bereich die Investitionen fließen.

dann konnte JZ das Geld eigentlich nicht eigenverantwortlich verbraten. Einen solchen Vorwurf sollte man nicht einfach so stehen lassen.

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FKA ManneS
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von FKA ManneS »

dann konnte JZ das Geld eigentlich nicht eigenverantwortlich verbraten. Einen solchen Vorwurf sollte man nicht einfach so stehen lassen.
DAS hat doch auch niemand behauptet ...
Es hieß nur, das Geld wurde verwendet, in der Zeit als JZ Geschäftsführer war. Punkt.
Zuletzt geändert von FKA ManneS am Mittwoch 12. Dezember 2012, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.

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stoitschkov
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von stoitschkov »

FKA ManneS hat geschrieben:
dann konnte JZ das Geld eigentlich nicht eigenverantwortlich verbraten. Einen solchen Vorwurf sollte man nicht einfach so stehen lassen.
DAS hat doch auch niemand behauptet ...
Es hieß nur, das geld wurde verwendet, in der Zeit als JZ Geschäftsführer war. Punkt.
"Nach kurzer Zeit war ein Großteil des Geldes jedenfalls sehr schnell ausgegeben- unter Verantwortung unseres damaligen Geschäftsführers JZ". Den Satz verstehe ich anders, aber vielleicht bin ich ja zu unbedarft für solche Spitzfindigkeiten :?

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gablenberger
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von gablenberger »

die finanzielle schieflage vieler vereine in 2. und v.a. 3. liga muss ja für die quattrex sports ag ein gefundenes fressen sein. bin mal gespannt, wo der name noch 2013 überall auftauchen wird...
die große stadt lockt mit ihrem glanz, mit schönen frauen, mit musik und tanz...

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Matze
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Re: Geschäftsmodell der Quattrex Sports AG

Beitrag von Matze »

stoitschkov hat geschrieben:
Matze hat geschrieben:die Aussage von Prof. Lorz dürfte sich auf die (globalen) strategischen Fragestellungen im Verein beziehen. Natürlich wird man mit dem Investor in einem Mittelverwendungsplan festgelegt haben, wann, wie viel und in welchen Bereich die Investitionen fließen.
dann konnte JZ das Geld eigentlich nicht eigenverantwortlich verbraten.
Das hängt einzig davon ab, wie eng der Mittelverwendungsplan definiert ist. Sollte das Geld von irgendjemand in irgendeiner Form "verbraten" worden sein, so wäre immerhin beruhigend, dass der Investor keine alleinige Entscheidungshoheit genießt ;-)
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