Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

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Blaues Stuttgart
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Blaues Stuttgart »

Müsstest du in den letzten Jahren eigentlich auch mitbekommen haben...

Ølli
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Ølli »

Blaues Stuttgart hat geschrieben:Müsstest du in den letzten Jahren eigentlich auch mitbekommen haben...
Nö, deswegen hab ich ja gefragt. Würde die Andeutungen halt lassen, wenn Du eh nicht drüber sprechen möchtest.
Kann aber auch verstehen, wenn Du niemand bloss stellen möchtest. Also wenn Du doch mal Lust hast, erzähls mir im Stadion .-)

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NullSiebenElf
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

German hat geschrieben:Was mich viel mehr ankotzt ist die Willkür der Polizei in der Pause das Stadion dicht zu machen.
Der Verein hat das gebilligt, zumindest stillschweigend. Da muss man ansetzen - und nicht bei der Polizei!

Ølli
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Ølli »

NullSiebenElf hat geschrieben:
German hat geschrieben:Was mich viel mehr ankotzt ist die Willkür der Polizei in der Pause das Stadion dicht zu machen.
Der Verein hat das gebilligt, zumindest stillschweigend. Da muss man ansetzen - und nicht bei der Polizei!
Und wie soll das genau gehen, wenn die Polizei das anordnet?

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NullSiebenElf
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

Ølli hat geschrieben:
NullSiebenElf hat geschrieben:
German hat geschrieben:Was mich viel mehr ankotzt ist die Willkür der Polizei in der Pause das Stadion dicht zu machen.
Der Verein hat das gebilligt, zumindest stillschweigend. Da muss man ansetzen - und nicht bei der Polizei!
Und wie soll das genau gehen, wenn die Polizei das anordnet?
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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Das Hausrecht des Vereins endet an den Stadiontoren.

Was außerhalb angeordnet wird, liegt im Ermessen und im Kompetenzbereich der Ordnungsbehörden. Das Auslassverbot geht offensichtlich auf eine polizeiliche Verfügung zurück. Anlass war wohl eine sich anbahnende körperliche Auseinandersetzung vor dem Spiel zwischen Heim- und Gästefans an der Haltestelle Ruhbank.

Von einer Willkürentscheidung würde ich nicht sprechen. Es erscheint mir in polizeirechtlicher Hinsicht dennoch grenzwertig, wenn praktisch mehrere Tausend Zuschauer (sogenannte Nichtstörer) für das Fehlverhalten von etwa 30 – 40 Chaoten (aber wohlgemerkt: auf blauer Seite) in Sippenhaft genommen werden. Die eingesetzten Kräfte werden doch wohl in der Lage sein, diese Störenfriede zu separieren und ggf. in Gewahrsam zu nehmen, anstatt eine ganz überwiegende Zahl von friedlichen Fußballfans derart in der Bewegungsfreiheit einzuschränken. Nach den mir vorliegenden Informationen scheint da die Verhältnismäßigkeit etwas verrutscht zu sein.

Mein Vorschlag: zahlreich Dienstaufsichtsbeschwerde beim Polizeipräsidium Stuttgart einreichen. Mal sehen, wie der Dienstvorgesetzte dazu Stellung bezieht.

Vielleicht bestehen auch irgendwelche Kontakte zur Presse. Vielleicht nimmt sich ein Medium dieser Sache einmal an.

Unter Umständen sollte auch eine verwaltungsgerichtliche Überprüfung dieser Polizeiverfügung ins Auge gefasst werden. Ich sehe da durchaus eine „Wiederholungsgefahr“ und damit auch zukünftig für uns Zuschauer eine ganz erhebliche Beeinträchtigung. Nicht zuletzt dürfte auch das Ansehen des Vereins Schaden nehmen. Ganz zu schweigen von etwaigen wirtschaftlichen Folgen, wenn sich dadurch der eine oder andere Besucher zukünftig von einem Besuch der Spiele abhalten lässt.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher". (Albert Einstein).

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NullSiebenElf
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

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PvK
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von PvK »

noblesseoblige hat geschrieben:Das Hausrecht des Vereins endet an den Stadiontoren.

Was außerhalb angeordnet wird, liegt im Ermessen und im Kompetenzbereich der Ordnungsbehörden. Das Auslassverbot geht offensichtlich auf eine polizeiliche Verfügung zurück. Anlass war wohl eine sich anbahnende körperliche Auseinandersetzung vor dem Spiel zwischen Heim- und Gästefans an der Haltestelle Ruhbank.

Von einer Willkürentscheidung würde ich nicht sprechen. Es erscheint mir in polizeirechtlicher Hinsicht dennoch grenzwertig, wenn praktisch mehrere Tausend Zuschauer (sogenannte Nichtstörer) für das Fehlverhalten von etwa 30 – 40 Chaoten (aber wohlgemerkt: auf blauer Seite) in Sippenhaft genommen werden. Die eingesetzten Kräfte werden doch wohl in der Lage sein, diese Störenfriede zu separieren und ggf. in Gewahrsam zu nehmen, anstatt eine ganz überwiegende Zahl von friedlichen Fußballfans derart in der Bewegungsfreiheit einzuschränken. Nach den mir vorliegenden Informationen scheint da die Verhältnismäßigkeit etwas verrutscht zu sein.

Mein Vorschlag: zahlreich Dienstaufsichtsbeschwerde beim Polizeipräsidium Stuttgart einreichen. Mal sehen, wie der Dienstvorgesetzte dazu Stellung bezieht.

Vielleicht bestehen auch irgendwelche Kontakte zur Presse. Vielleicht nimmt sich ein Medium dieser Sache einmal an.

Unter Umständen sollte auch eine verwaltungsgerichtliche Überprüfung dieser Polizeiverfügung ins Auge gefasst werden. Ich sehe da durchaus eine „Wiederholungsgefahr“ und damit auch zukünftig für uns Zuschauer eine ganz erhebliche Beeinträchtigung. Nicht zuletzt dürfte auch das Ansehen des Vereins Schaden nehmen. Ganz zu schweigen von etwaigen wirtschaftlichen Folgen, wenn sich dadurch der eine oder andere Besucher zukünftig von einem Besuch der Spiele abhalten lässt.
Danke für diesen starken Post!
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

noblesseoblige hat geschrieben:Das Hausrecht des Vereins endet an den Stadiontoren.
Richtig. Und hier geht's ausschließlich um eine Angelegenheit innerhalb der Stadiontore. Zumindest am Haupttribünen-Eingang hieß es, dass man das Stadion zwar verlassen darf, aber eine neue Karte kaufen muss, wenn man wieder rein will. Seit wann hat die Polizei zu entscheiden, wer wann und wie viel Eintritt zu bezahlen hat?

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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Wie gesagt, die polizeiliche Anordnung ist zwar nicht aus der Luft gegriffen, dennoch erscheint mir die Entscheidungsgrundlage auf tönernen Füßen zu stehen. Da bin ich ganz bei NullSiebenElf und den anderen Kritikern.

Nur: wo kein Kläger, da auch kein Richter! Soll heißen, solange sich niemand beschwert, dürfte sich an dem Zustand voraussichtlich nichts ändern. Hierzu bedarf es Initiativen aus den Reihen der Fans oder des Vereins.

Könnte mir vorstellen, dass das zukünftig seitens der Polizei immer so gehandhabt wird, wann immer es im Vorfeld oder während des Spiels zu Reibereien oder Konflikten zwischen den Fanlagern kommt. Wir sollten also den Anfängen wehren. :wink:
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

Ich kann jetzt nur vom Haupttribünen-Eingang sprechen. Dort war es so, dass die Ordner den Eingang versperrt bzw. keine Auslasskarten ausgegeben haben, nicht die Polizei. Die Ordner werden vom Verein bezahlt und nur von ihm haben sie - zumindest was den Zutritt zum Stadion betrifft - Anweisungen zu befolgen. Kam in diesem Fall eine entsprechende Anweisung vom Verein? Wenn nicht, dann sollte er seine Organisation mal gewaltig überdenken.

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Der Ordnungsdienst wird das sicherlich nicht eigenmächtig entschieden haben. Er wird auf Anweisung der Vereinsverantwortlichen gehandelt haben. Der Verein wiederum wird seine Entscheidung in Absprache mit der Polizei oder gar auf deren Weisung getroffen haben. Nach unserem Wissenstand alles Spekulation. Hier werden wir nachfragen müssen.

Im Grunde ist das Ganze viel brisanter und dürfte sich meiner Einschätzung nach zu einem grundsätzlichen Problem auswachsen. Ich erinnere an ein geplantes Freundschaftsspiel (ich glaube gegen den VfR Aalen) beim SV Bonlanden in der letzten Sommerpause; das Spiel wurde offiziell abgesagt, nachdem sich zuvor ein paar Halbstarke von der Ostalb angekündigt hatten. Schon damals war ich ob der unverhältnismäßigen Entscheidung empört. Das fand aber weder im Verein noch auf Seiten der Fans irgendeine Resonanz.

Damals wie auch heute ist es für mich ein Ding der Unmöglichkeit, wenn eine überschaubare Minderheit offensichtlich in der Lage ist, polizeilich veranlasste, erhebliche Einschränkungen für eine ganz überwiegende Mehrheit an friedliebenden Fußballbesuchern auszulösen. Das widerstrebt meinem Rechtsempfinden. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Anordnungen einer verwaltungsgerichtlichen Überprüfung standhalten würden.

„Glückliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“ (Marie von Ebner Eschenbach)
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

noblesseoblige hat geschrieben:Der Ordnungsdienst wird das sicherlich nicht eigenmächtig entschieden haben. Er wird auf Anweisung der Vereinsverantwortlichen gehandelt haben.
Und genau das ist der Knackpunkt!

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Wir wissen aber nicht, ob die Vereinsverantsortlichen ihrerseits fremdbestimmt waren. Diese Frage muss zunächst geklärt werden, bevor eine Beschwerde adressiert werden kann.
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von PvK »

Der Einsatzleiter hartmeier hat mir in der Halbzeit gesagt es sei seine Entscheidung gewesen. Bedanken soll ich mich bei den 20-30 "freunde" die vor dem Spiel auffällig geworden sind.
Ebenfalls hat er es begründet, er sei für die Sicherheit verantwortlich.

Hier habe ich ihn gesagt, dass es kein Problem sein dürfte, den Weg zu den Gästen zu versperren.
Dies war für ihn keine alternative.

Also bin ich zu 99,9% sicher dass der Verein auf Weisung der Polizei die Tore geschlossen hatte.

Hätte der Verein die Tore geöffnet käme es einer Kriegserklärung gleich.
Für Rechtschreib- und Grammatikfehler keine Gewähr......

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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Wie stellen sich die Vereinsverantwortlichen dazu?

Will man die Sache auf sich beruhen lassen, obwohl hier mehrere Hundert, wenn nicht sogar Tausend friedliche Zuschauer gegängelt wurden?

Bin sehr dafür, diese polizeiliche Anordnung dienstrechtlich und ggf. auch verwaltungsrechtlich überprüfen zu lassen. Würde mich sehr gerne mit ein paar Betroffenen zusammenschließen und einem Verwaltungsjuristen ein Mandat erteilen.

Wie seht ihr das?
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

Überflüssig, da die Polizei nichts Unrechtes getan hat.

Neu Blauer
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Neu Blauer »

Guten Tag ,
jetzt möchte ich auch mal was los werden.
Es ist durchaus legitim Rote Würste in Stoßzeiten mit heißen Wasser zu überbrühen um ein schnelles und gleichmäßiges Grillen zu ermöglichen.
Zum Thema Salz :
Es wäre sogar Qualitätsmindernd das Brühwasser nicht zu salzen.
Liegen die Würste in einer nicht gesättigten Lösungen wird dadurch der Salzgehalt aus den Würsten herausgelöst und landet im Wasser und der Geschmack wäre fade.
Also bissele Salz schadet nicht`s denn so kommt nicht`raus und geht auch nicht rein in die Wurst.
Nennt sich glaube ich Osmose.Bin aber kein Chemiker sondern Koch !
Wenn`so war,alles richtig gemacht Herr Kollege Röhrich !

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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

NullSiebenElf hat geschrieben:Überflüssig, da die Polizei nichts Unrechtes getan hat.
Nochmal zum Mitschreiben: nach derzeitigem Informationsstand handelte der Verein auf Anordnung des polizeilichen Einsatzleiteres. Die Folgen und Wirkungen muss sich also die Polizei und nicht der Verein zuschreiben lassen.

Durch die polizeiliche Entscheidung (Anordnung) wurde massenhaft in das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 GG) von unbeteiligten Zuschauern eingegriffen. Der Wiedereintritt in das Stadion nur unter der Voraussetzung eines erneuten Kartenerwerbs kommt faktisch einem Auslassverbot gleich. Es handelte sich aber nicht um sogenannte polizeiliche Störer, sondern um friedliche Besucher. Die Polizei darf grundsätzlich nur Maßnahmen gegen Störer treffen, gegen Nichtstörer nur im Ausnahmefall eines polizeilichen Notstandes. Ein solcher Notstand war nach Lage der Dinge nicht gegeben und auch nicht begründbar.

Ich will es nochmals am Beispiel einer Demonstration verdeutlichen. Wenn sich dort einzelne Teilnehmer daneben benehmen, kann die Polizei nicht einfach die gesamte Demo einkesseln oder gar die Versammlung auflösen, sondern sie muss die Störenfriede ausschließen. Die friedliche Merhheit hat einen verfassungsrechtlichen Anspruch darauf, dass sie ihre Grundrechte ausüben darf und darin nicht ohne Notwendigkeit beschränkt wird.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher". (Albert Einstein).

Bluespirit

Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Bluespirit »

sicher alles richtig..aber "Grundrechte" interessieren in diesem unseren Lande alternativlos schon lange nicht mehr...

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Roland »


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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

noblesseoblige hat geschrieben:
NullSiebenElf hat geschrieben:Überflüssig, da die Polizei nichts Unrechtes getan hat.
Nochmal zum Mitschreiben: nach derzeitigem Informationsstand handelte der Verein auf Anordnung des polizeilichen Einsatzleiteres.
Noch mal zum Mitschreiben: Die Polizei kann überhaupt nicht anordnen, wer bei einer privaten Veranstaltung (nichts anderes ist ja ein Fußballspiel) wie viel und wie oft Eintritt zu bezahlen hat. Sie kann natürlich in der Hinsicht eine Empfehlung aussprechen, aber der Verein entscheidet selber, ob er dieser Empfehlung folgen will. Wenn Du eine Party feierst, darfst Du ja auch selber entscheiden, ob Deine Gäste kostenlos oder nur für 2 Euro Eintritt in Dein Haus dürfen. Und Du darfst auch entscheiden, ob jemand noch mal 2 Euro Eintritt zahlen muss, wenn er kurz auf den Balkon geht, um eine zu rauchen, und anschließend wieder zurück kommt. Da kann Dir keine Behörde der Welt in die Preisgestaltung reinreden. Ein Fußballspiel ist vom Prinzip her genau das Gleiche.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat der Verein selber - auf Anraten der Polizei - die Anweisung an die Ordner gegeben, dass jeder, der das Stadion verlässt, erneut Eintritt bezahlen muss. Dann müsste man den Verein verklagen, aber auch nur, wenn in der Stadionordnung explizit geregelt ist, dass man das Stadion jederzeit verlassen und anschließend wieder betreten darf. Die andere Möglichkeit ist, dass der Ordnungsdienst eigenmächtig und somit ohne Anweisung seines Auftraggebers gehandelt hat. Dann müsste der Verein den Ordnungsdienst verklagen. Den Zuschauer geht das rechtlich nichts an.

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Ølli »

Unternehmen eigentlich Fansprecher und Fanbeauftragte in dieser Angelegenheit etwas? Oder wird alles so hingenommen, wie es ist?

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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

NullSiebenElf hat geschrieben: Noch mal zum Mitschreiben: Die Polizei kann überhaupt nicht anordnen, wer bei einer privaten Veranstaltung (nichts anderes ist ja ein Fußballspiel) wie viel und wie oft Eintritt zu bezahlen hat.
Eben - genau das hat die Polizei in Person des Einsatzleiters aber offensichtlich getan. Merkste was?

Übrigens: in der Stadion- und Polizeiverordnung ist der Aus- und Zugang während des Spiels überhaupt nicht geregelt (gerade nachgelesen). Es existiert somit aus meiner Sicht keine Rechts- oder Vertragsgrundlage für eine daerartige Anordnung - sei es durch die Polizei oder den Verein. Andererseits ist (war) der Aus- und Zugang zur Halbzeit seit Jahren geübte und reibungslose Praxis.
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

noblesseoblige hat geschrieben:
NullSiebenElf hat geschrieben: Noch mal zum Mitschreiben: Die Polizei kann überhaupt nicht anordnen, wer bei einer privaten Veranstaltung (nichts anderes ist ja ein Fußballspiel) wie viel und wie oft Eintritt zu bezahlen hat.
Eben - genau das hat die Polizei in Person des Einsatzleiters aber offensichtlich getan. Merkste was?
Ich merke, dass wir aneinander vorbeireden. Aus Sicht des Einsatzleiters war es vielleicht eine "Anordnung", die umzusetzen war für die Kickers aber freiwillig. Ich kann genauso gut dem Verein eine E-Mail schreiben mit dem Inhalt: "Ich ordne an, dass der Eintritt beim nächsten Heimspiel nur noch 1 Euro kostet." Ob der Verein das in die Tat umsetzt, bleibt ihm überlassen. Er muss ja schließlich mit den wirtschaftlichen Konsequenzen leben. Ich habe den Kickers bei der Preispolitik aber genauso wenig vorzuschreiben wie die Polizei. Und das weiß man auch beim Verein!

Moralisch kann man der Polizei und dem Verein ihre Vorgehensweisen sicherlich vorwerfen, weil es bei uns seit Urzeiten anders üblich ist, aber rechtlich sind beide - mit Blick auf eine von Dir vorgeschlagene Klage - auf der sicheren Seite, denn:
noblesseoblige hat geschrieben: Übrigens: in der Stadion- und Polizeiverordnung ist der Aus- und Zugang während des Spiels überhaupt nicht geregelt (gerade nachgelesen).
Wenn es in der Stadionordnung nicht geregelt ist, dann hat der Zuschauer auch keinen Anspruch darauf, nach Verlassen des Stadions wieder kostenlos Zutritt zu erhalten, denn das war somit nicht Bestandteil des abgeschlossenen Kaufvertrags beim Kauf der Eintrittskarte.

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Ølli »

Verlierer der Woche wegen "Bechergate": http://www.liga3-online.de/am-langeren- ... cher-gate/

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Die Polizei hat sicherlich keinen Einfluss auf die Preisgestaltung des Vereins genommen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte.

Nach dem derzeitigen Informationsstand hat die Polizei dem Verein untersagt, während der Halbzeit Auslasskarten auszugeben. Dies kommt einem Auslass- oder auch Rückkehrverbot gleich, da für ein erneutes Betreten nochmals eine Eintrittskarte hätte erworben werden müssen.

Es handelt sich polizeirechtlich um einen sogenannten Verwaltungsakt. Verfügungen und Anordnungen durch den Polizeivollzugsdienst können rechtlich zunächst nicht angegriffen werden – etwa durch Widerspruch oder Klage – sondern sind zunächst einmal zu befolgen. Ein derartiger Verwaltungsakt ist sofort vollstreckbar (siehe hierzu § 80 Abs. 2 Nr. 2 VwGO). Sofern der Verein in dieser Frage der polizeilichen Anordnung nicht entsprochen hätte, hätte die Polizei selbst für die Durchsetzung ihrer Anordnung gesorgt. Davon gehe ich zumindest mal aus.

Ich mache da den Vereinsverantwortlichen ohne nähere Kenntnisse der Fakten keinen Vorwurf. Sie können gegen eine solche Anordnung in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht zunächst einmal gar nichts tun. Da bleibt nur eine nachträgliche verwaltungsrechtliche Überprüfung.

Davon abgesehen steht der Veranstalter in einer dauerhaften und wechselseitigen Abhängigkeit zur Polizei, da wäre ein vorschneller Widerspruch ohne eingehende rechtliche Überprüfung eher kontraproduktiv. Es wäre allerdings wünschenswert, dass sich der Verein für die Zukunft in dieser Frage mal schlau macht und das Ergebnis auch an seine verärgerten Fans und Zuschauer kommuniziert.


Was die Vertragsbedingungen über Zutritt und Verlassen des Stadions anbelangt, kann man geteilter Meinung sein. Aus der Stadionordnung und den Geschäftsbedingungen lässt sich explizit kein Anspruch auf Wiedereintritt zur Halbzeit ableiten – das ist wahr. Auf der anderen Seite kann ich aber auch keine Vertragsgrundlage für einen Ausschluss aus der Veranstaltung nach einem kurzzeitigen Verlassen des Stadions erkennen. Zumal das vorübergehende Verlassen und Wiedereintreten seit jeher Praxis war. Da kann man schon von Gewohnheitsrecht und einer stillschweigenden vertraglichen Vereinbarung sprechen. Die Schriftform ist im Vertragsrecht nicht zwingend (von gewissen Ausnahmen abgesehen).

Unser Dialog wird uns in der Klärung dieser Streitfrage auch nicht weiterbringen. Wir müssen da zunächst einmal juristischen Rat einholen. Wenn alle Fakten auf dem Tisch sind und rechtlich beleuchtet wurden, müssen wir über das weitere Vorgehen befinden. Persönlich habe ich jedenfalls die Absicht, die Sache nicht einfach so auf sich beruhen zu lassen.
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Martin »

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von NullSiebenElf »

noblesseoblige hat geschrieben:Die Polizei hat sicherlich keinen Einfluss auf die Preisgestaltung des Vereins genommen.
noblesseoblige hat geschrieben:da für ein erneutes Betreten nochmals eine Eintrittskarte hätte erworben werden müssen.
Alles klar, Herr Kommissar?

Blue Tiger
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Blue Tiger »

Ich finde Eure Diskussion hier und den rechtlichen Aspekt durchaus spannend. Wenn so etwas schon in einem Heimspiel gegen HDH angeordnet wird, wie mag das dann wohl bei unseren Spielen in Reutlingen erst werden?

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Roland »

Setzt euch doch mal mit dem Kim Stehle auf der GS in Verbindung, der ist ja der Sicherheitsbeauftragte und immer eine ganz guter Ansprechpartner.

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von hobbesblau »

gelöscht; wollte per Zitat Martins Beitrag loben aber das ging mit dem Bild irgendwie nicht.
Die Oper ist erst dann zu Ende, wenn die dicke Dame gesungen hat.

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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Mittlerweile hatte ich Gelegenheit mit dem Geschäftsstellenleiter, Herrn Stehle, zu sprechen. Es wurde bestätigt, dass die Nichtausgabe von Auslasskarten zur Halbzeit ihren Ursprung im Verhalten einer blauen Fangruppierung hatte, die vor dem Spiel die Konfrontation mit anreisenden Gästefans suchte. Dies war soweit bekannt.

Die Entscheidung wurde allerdings einvernehmlich zwischen den Sicherheitsbeauftragten des Vereins und der Polizei getroffen. Die von beiden Parteien getroffene Entscheidung und Vorgehensweise lässt sich folglich nicht allein auf die Polizei oder den Verein zurückzuführen. Aus meiner Sicht dürfte daher eine Beschwerde ins Leere laufen, egal ob man diese nun an den Verein oder die Polizei adressiert. Sowohl die Polizei als auch der Hausherr werden hierbei auf die gegenseitige Abstimmung und Übereinkunft verweisen.

Herr Stehle wies im Übrigen darauf hin, dass für den Zuschauer kein Rechtsanspruch auf einen Wiedereintritt nach einem zwischenzeitlichen Auslass bestünde. Die bisherige Verfahrensweise zur Halbzeit sei ein Entgegenkommen des Vereins. Sofern von Seiten der Stuttgarter Problemgruppierung aber keine Verhaltensbesserung eintritt, trage man sich sogar mit dem Gedanken, die Maßnahmen schrittweise zu verschärfen. Beispielhaft wurde hier von ihm eine sogenannten „Blocksperre“ genannt.

Darüber hinaus habe der Verein wiederholt den Dialog mit den Fans gesucht. Entgegen den Zusagen und Beteuerungen der Beteiligten kommt es dennoch immer wieder zu unschönen Aktionen wie beim Heimspiel gegen HDH. Ein gewisser Bodensatz an blauen Fans scheint wohl unbelehrbar zu sein.

Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber nach den vorliegenden Informationen sehe ich für mich keine Veranlassung mehr, etwa eine Beschwerde an die Polizei zu richten oder diese Entscheidung gar gerichtlich überprüfen zu lassen. Ich mache mich da ungern zu einem Sprachrohr von unverbesserlichen Radaubrüdern.

Die angesprochene Blocksperre im Falle weiterer Vorfälle dürfte wohl zunächst den B-Block betreffen. Sollte das aber ggf. zur Gewohnheit für den gesamten Stehplatzbereich ausarten, werde ich mir nach mittlerweile 47 Jahren Treue zu meinen Blauen ggf. weitere Besuche der Waldau doch sehr überlegen müssen. Mein Verständnis für das Fehlverhalten einer kleinen Minderheit tendiert gegen Null und ich habe keine Lust, mich dafür auch noch in Sippenhaft nehmen zu lassen.

Dies darf auch durchaus als Hinweis an die Verantwortlichen des Vereins verstanden werden, den Bogen bei den Maßnahmen gegenüber den friedfertigen Fans nicht zu überspannen, die im Falle von verschärften Maßnahmen eben immer auch betroffen sind.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher". (Albert Einstein).

Senshu
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Senshu »

Wenn man so seinen Blick durch den B-Block schweifen lässt erkennt man auch immer mehr "Bodensatz", verwunderlich sind diese Maßnahmen daher nicht.
War bestimmt der versuchte Racheakt der entwendeten Zaunfahne in Heidenheim. Wenn man sich das so überlegt brauchen sich die Fans nicht wundern wenn immer mehr Repressalien gegen sie getätigt werden :shock: Dummer Kindergarten da...

Blue Tiger
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Blue Tiger »

noblesseoblige hat geschrieben:Mittlerweile hatte ich Gelegenheit mit dem Geschäftsstellenleiter, Herrn Stehle, zu sprechen. Es wurde bestätigt, dass die Nichtausgabe von Auslasskarten zur Halbzeit ihren Ursprung im Verhalten einer blauen Fangruppierung hatte, die vor dem Spiel die Konfrontation mit anreisenden Gästefans suchte. Dies war soweit bekannt.

Die Entscheidung wurde allerdings einvernehmlich zwischen den Sicherheitsbeauftragten des Vereins und der Polizei getroffen. Die von beiden Parteien getroffene Entscheidung und Vorgehensweise lässt sich folglich nicht allein auf die Polizei oder den Verein zurückzuführen. Aus meiner Sicht dürfte daher eine Beschwerde ins Leere laufen, egal ob man diese nun an den Verein oder die Polizei adressiert. Sowohl die Polizei als auch der Hausherr werden hierbei auf die gegenseitige Abstimmung und Übereinkunft verweisen.

Herr Stehle wies im Übrigen darauf hin, dass für den Zuschauer kein Rechtsanspruch auf einen Wiedereintritt nach einem zwischenzeitlichen Auslass bestünde. Die bisherige Verfahrensweise zur Halbzeit sei ein Entgegenkommen des Vereins. Sofern von Seiten der Stuttgarter Problemgruppierung aber keine Verhaltensbesserung eintritt, trage man sich sogar mit dem Gedanken, die Maßnahmen schrittweise zu verschärfen. Beispielhaft wurde hier von ihm eine sogenannten „Blocksperre“ genannt.

Darüber hinaus habe der Verein wiederholt den Dialog mit den Fans gesucht. Entgegen den Zusagen und Beteuerungen der Beteiligten kommt es dennoch immer wieder zu unschönen Aktionen wie beim Heimspiel gegen HDH. Ein gewisser Bodensatz an blauen Fans scheint wohl unbelehrbar zu sein.

Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber nach den vorliegenden Informationen sehe ich für mich keine Veranlassung mehr, etwa eine Beschwerde an die Polizei zu richten oder diese Entscheidung gar gerichtlich überprüfen zu lassen. Ich mache mich da ungern zu einem Sprachrohr von unverbesserlichen Radaubrüdern.

Die angesprochene Blocksperre im Falle weiterer Vorfälle dürfte wohl zunächst den B-Block betreffen. Sollte das aber ggf. zur Gewohnheit für den gesamten Stehplatzbereich ausarten, werde ich mir nach mittlerweile 47 Jahren Treue zu meinen Blauen ggf. weitere Besuche der Waldau doch sehr überlegen müssen. Mein Verständnis für das Fehlverhalten einer kleinen Minderheit tendiert gegen Null und ich habe keine Lust, mich dafür auch noch in Sippenhaft nehmen zu lassen.

Dies darf auch durchaus als Hinweis an die Verantwortlichen des Vereins verstanden werden, den Bogen bei den Maßnahmen gegenüber den friedfertigen Fans nicht zu überspannen, die im Falle von verschärften Maßnahmen eben immer auch betroffen sind.
Danke, dass Du der Sache nachgegangen bist! Nein, vor diesem Hintergrund hat ein Vorgehen gegen diese Entscheidung keinen Sinn bzw. keine Aussicht auf Erfolg. Es bleibt nur zu hoffen, dass solche Dachplatten ermittelt werden können und der Verein-gerade auch im Hinblick auf die Spiele in Reutlingen-drastisch reagiert.

Ganz kurz OT: "nach mittlerweile 47 Jahren Treue zu meinen Blauen". Bei mir sieht das "zeitlich" ähnlich aus. Wer ist Dir denn aus den "Urzeiten" in Erinnerung geblieben? Für mich sind das Rolf Gerstenlauer, Horst Haug, der früh ergraute Dieter Dollmann und der damalige Torschütze vom Dienst Uwe Dreher. Sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit. Aber die aktuelle Entwicklung mit Steffen und Zeyer ist auch klasse. :D

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Blaues Stuttgart
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von Blaues Stuttgart »

Unabhängig davon, warum man nicht wieder zurück ins Stadion durfte (raus gehen konnte ja wer wollte, eben nur nicht mehr rein, von demher ist die große Gefahrenabwehr für außerhalb nicht unbedingt gegeben), stellt sich dann immer noch die Frage nach dem WIE.

Wenn eine solchen Entscheidung umgesetzt wird, muss man sie auch auch konsequent zu Ende denken und darf nicht mit einer solchen Entscheidung zu einem wohl noch größerem Sicherheitsrisiko sorgen. Das müssen sich die Ordner und die Polizei dann schon fragen lassen. Hinter dem Kiosk an der Gegengerade gab es in der Halbzeit ein so großes Gedränge, was es nach dem Vorfall in Duisburg bei Veranstaltungen nicht mehr geben darf. Ein älterer Herr wurde halb überrannt und ein Kind gegen das Metallgitter gedrückt. Sind sicher noch mehr solche Einzelfälle passiert.
Die Ordner standen an den Toren und haben nicht für einen Durchgangsweg gesorgt, die Polizei ließ sich trotz nachfragen dort auch nicht blicken. Und es wurde nicht nur von Fans darauf hingewiesen, ein Fan-Sprecher hat es bei den Ordnern in der Halbzeit direkt angesprochen, sowie der Fanbeauftragte und der Behindertenbeauftragte, welche auch zusätzlich Kontakt zur Polizei aufnahmen. Erfolglos.
Das hätte ganz bitter für alle Verantwortlichen enden können...

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debil90
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von debil90 »

Blaues Stuttgart hat geschrieben:Unabhängig davon, warum man nicht wieder zurück ins Stadion durfte (raus gehen konnte ja wer wollte, eben nur nicht mehr rein, von demher ist die große Gefahrenabwehr für außerhalb nicht unbedingt gegeben), stellt sich dann immer noch die Frage nach dem WIE.

Wenn eine solchen Entscheidung umgesetzt wird, muss man sie auch auch konsequent zu Ende denken und darf nicht mit einer solchen Entscheidung zu einem wohl noch größerem Sicherheitsrisiko sorgen. Das müssen sich die Ordner und die Polizei dann schon fragen lassen. Hinter dem Kiosk an der Gegengerade gab es in der Halbzeit ein so großes Gedränge, was es nach dem Vorfall in Duisburg bei Veranstaltungen nicht mehr geben darf. Ein älterer Herr wurde halb überrannt und ein Kind gegen das Metallgitter gedrückt. Sind sicher noch mehr solche Einzelfälle passiert.
Die Ordner standen an den Toren und haben nicht für einen Durchgangsweg gesorgt, die Polizei ließ sich trotz nachfragen dort auch nicht blicken. Und es wurde nicht nur von Fans darauf hingewiesen, ein Fan-Sprecher hat es bei den Ordnern in der Halbzeit direkt angesprochen, sowie der Fanbeauftragte und der Behindertenbeauftragte, welche auch zusätzlich Kontakt zur Polizei aufnahmen. Erfolglos.
Das hätte ganz bitter für alle Verantwortlichen enden können...
leider muss erst was passieren bevor skch was ändert....
hatte vor zwei jahren ähnliche erfahrungen in Erfurt auf einem Konzert. warte bis heute trotz mehrfacher nachfrage auf eine Stellungnahme des Veranstalters...
It's coming home!
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von PvK »

Blaues Stuttgart hat geschrieben:Unabhängig davon, warum man nicht wieder zurück ins Stadion durfte (raus gehen konnte ja wer wollte, eben nur nicht mehr rein, von demher ist die große Gefahrenabwehr für außerhalb nicht unbedingt gegeben), stellt sich dann immer noch die Frage nach dem WIE.

Wenn eine solchen Entscheidung umgesetzt wird, muss man sie auch auch konsequent zu Ende denken und darf nicht mit einer solchen Entscheidung zu einem wohl noch größerem Sicherheitsrisiko sorgen. Das müssen sich die Ordner und die Polizei dann schon fragen lassen. Hinter dem Kiosk an der Gegengerade gab es in der Halbzeit ein so großes Gedränge, was es nach dem Vorfall in Duisburg bei Veranstaltungen nicht mehr geben darf. Ein älterer Herr wurde halb überrannt und ein Kind gegen das Metallgitter gedrückt. Sind sicher noch mehr solche Einzelfälle passiert.
Die Ordner standen an den Toren und haben nicht für einen Durchgangsweg gesorgt, die Polizei ließ sich trotz nachfragen dort auch nicht blicken. Und es wurde nicht nur von Fans darauf hingewiesen, ein Fan-Sprecher hat es bei den Ordnern in der Halbzeit direkt angesprochen, sowie der Fanbeauftragte und der Behindertenbeauftragte, welche auch zusätzlich Kontakt zur Polizei aufnahmen. Erfolglos.
Das hätte ganz bitter für alle Verantwortlichen enden können...
"Unschuldige" Stadionbesucher werden nun als "Schutzschild" für eigenes Fehlverhalten missbraucht. Als Legitimation dient der Tod vieler Festivalbesucher vor wenigen Jahren. Das ist krank.
Es gibt dafür genau 2 Lösungen:
1. Leute die sich prügeln wollen, machen das Abseits ohne Verbindung zu den Kickers, wenn mit Zeichen der Kickers, maximal zur Selbstverteidigungszwecken
2. Schlägertrupps brauchen sich nicht wundern, wenn Sie in Regress genommen werden und sollten mit entsprechenden Konsequenzen leben.

Grundsätzliches sollte es doch so sein, dass alle eine Sache als Ziel haben, den Erfolg der Kickers.

Wie überall im Leben ist es ein nehmen und geben.
Sicher wird von den kritisierten Personen überdurchschnittlich viel gegeben.
Dennoch gibt es Grenzen. Und diese Grenze zu überschreiten bedeutet nunmal in dieser Gesellschaft (Beim Fussball) Kollektivbestrafung.

Es ist zu befürchten, dass jeder Apell zwar registriert, aber nicht ankommt. Wenn es dann zu Konsequenzen kommt sind es immer wieder die anderen, die bösen. KEINER im Verein will irgendeinem etwas schlechtes. Ganz sicher.

Aber die Perversion, Tragödien wie sie in Duisburg vorkamen, als Rettungsanker für eigenes Fehlverhalten zu nutzen ist krank.

Ich hol mal etwas aus:
Nehmen wir an ähnliches Gedränge findet nochmal statt, mit Verletzten.
Das Gedränge entstand durch ursächliches Fehlverhalten von Kickersfans.
Haben die "Verursacher" die Verletzten nicht selbst angegriffen?

Oder ist das Ziel, je mehr Repressionen, desto erfolgreicher war das Auftreten?

Jegliche Konsequenzen, die flächendeckend unbeteiligte trifft, sind zuviel.

Ist es nicht so, dass ein Gruppengefühl, Kameradschaft bei den kritisierten Personen als hohes, wenn nicht als höchstes Gut angesehen wird?
Hört dieser auf, sobald er weiter greift, als die eigene Gruppe groß ist, oder wird die gesamte Kickersfamilie als teil diesem schützenswerten Gutes anerkannt?

....
Für Rechtschreib- und Grammatikfehler keine Gewähr......

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noblesseoblige
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Re: Stadiongastronomie - Die aktuelle Situation

Beitrag von noblesseoblige »

Blue Tiger hat geschrieben: Ganz kurz OT: "nach mittlerweile 47 Jahren Treue zu meinen Blauen". Bei mir sieht das "zeitlich" ähnlich aus. Wer ist Dir denn aus den "Urzeiten" in Erinnerung geblieben? Für mich sind das Rolf Gerstenlauer, Horst Haug, der früh ergraute Dieter Dollmann und der damalige Torschütze vom Dienst Uwe Dreher. Sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit. Aber die aktuelle Entwicklung mit Steffen und Zeyer ist auch klasse. :D
Genau. Als mich meine beiden Onkels auf die Waldau mitnahmen, kickten da noch Gerstenlauer, „Dolli“, „Horschtle“ Haug, Alois Schindler und Co.

Wir waren damals sehr heimstark. Die Gegner haben meist die Köpfe eingezogen und der Schiri musste zur Halbzeit oder nach Spielende durch ein Zuschauerspalier zum alten Vereinsheim, das mehr einer alten Bretterbude glich. Da standen dann die Rentner und haben mit ihren Stöcken und Schirmen gefuchtelt. :D Die Unparteiischen haben es sich nicht erlaubt, allzu streng gegen die Heimmannschaft zu pfeifen.

Ein Foltyn, der uns gegen Nürnberg II ganz offensichtlich verschaukelte, wäre damals nicht mehr heile in die Umkleide gelangt. :roll:

Viel lieber erinnere ich mich aber an unsere Aufstiegsmannschaft mit Laukkannen, Ralf Vollmer, Demir Hotic, Alois Schwartz, Bernd Schindler, Wolfgang Wolf, Dirk Fengler, Ralf Forster, Frank Elser, um nur einige zu nennen. Die Relegationsspiele zum Aufstieg in die 1. Bundesliga gegen St. Pauli und die Teilnahme am DFB-Pokalendspiel in Berlin waren echte Highlights. Zu dieser Zeit haben wir in der 2. Liga die Ulmer auswärts fast zweistellig geschlagen. War eine echte „Jahrhundertmannschaft“ der Kickers. Aus dieser Zeit stammt auch noch meine Kickers-Fanjacke aus Leder, wurden damals nur sehr limitiert hergestellt.

Mensch, das waren geile Zeiten. Die 1. Liga war für uns sicherlich eine Nummer zu groß. Aber Zweitligafußball wäre schon mal wieder schön.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher". (Albert Einstein).

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