von Alice Bligga » Dienstag, 10.Apr 2018 - 12:01
Noch in anderer Sache: Ich hätte Paco gerne den Erfolg gewünscht, der notwendig gewesen wäre. Er hat sich seiner Aufgabe mit Leidenschaft gewidmet. Und es wäre im Sinne einer Befriedung fanromantischer Sehnsüchte für uns auch schön gewesen, wenn ein Trainer, der sich auch mit dem Verein voll und ganz identifiziert, das gemeinsame Ziel erreicht hätte. Nun gut: Es hat nicht sollen sein.
Es ist nachvollziehbar, dass der Verein die letzte Patrone in Form des Trainerwechsels versucht. Seeberger ist dabei eine interessante Lösung. Im Moment kommt es darauf, dass der Coach Denk- und Gefühlsblockaden löst und die Mannschaft pusht. aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Seeberger nur für 4 (5) Spiele kommt. Es ist durchaus einer, der als Trainer, welcher als Trainer längere Zeit in der Schweiz gearbeitet hat, über eine durchdachte Trainingsmethodik und -Planung verfügen sollte. Er ist also - auch aufgrund seiner höherklassigen Erfahrungen - eine längerfristige Lösung (sofern man überhaupt noch daran zu denken wagt).
Obwohl das Folgende in den "Quo vadis"- Thread gehört (in welchem ich mich nicht mehr bis zum 12.05.2018 äußern wollte - daher der Umweg hier:) Trotz der nach der äußeren Wahrnehmung wirtschaftlich prekären Situation (und meistens kam es nachher noch schlimmer, als man eh schon befürchtet hatte) scheint es eine Fortsetzungsperspektive zu geben. Ein Braun gibt einen guten Job in der Wirtschaft auf, um zu uns zu wechseln, dies, obwohl bereits zu dem damaligen Zeitpunkt feststand, dass es um den Klassenerhalt gehen wird. Nun kommt ein Seeberger in einer Situation, in der ein Trainer nur noch geringe Handlungsspielräume hat.
Ich halte weder Braun noch Seeberger für Hasardeure, welche die Titanic kurz vor dem Crash mit dem Eisberg besteigen, um dann mit ihr unterzugehen. Vielmehr sprechen diese beiden Daten eher dafür, dass es für den Fall des Abstiegs den vielbesagten Plan B gibt. D. h. zunächst Insolvenzvermeidung, zu welchem ein Ausgleich des wohl leider wieder zu erwartenden Verlustes für das noch laufende Geschäftsjahr gehört, eine Budgetierung für die nächste (und wohl auch für die übernächste) Saison mit dem Ziel der Herstellung einer sportlichen Wettbewerbsfähigkeit in Hinblick auf einen Wiederaufstieg. (Das Problem unserer Überschuldung, die vom Bilanziellen auch eines Tages ins Bösartige umschlagen könnte, lasse ich dabei einmal außer Betracht.)
Wenn dem aber so sein sollte, wieso kommuniziert das Präsidium dies nicht nach Außen? Auf dem Verein lastet aufgrund der sportlichen Situation ein bleiernes Gefühl. Viele Anhänger des Vereins haben schon so viel Abstiegserfahrung, dass auch die Oberliga nicht als das Ende aller Tage begriffen würde. Nur wäre es sehr hilfreich, wen man wüsste, wie die Perspektive für die nähere Zukunft (sofern es eine solche gibt) aussehen könnte.