Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Interessanter Artikel über die jüdische Vergangenheit des deutschen Fußballs, der Kickers und deren Aufarbeitung.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... b45f6.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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"Until the colour of a man's skin is of no more significance than the colour of his eyes - Me say war." Direkt vom Bob und ursprünglich vom Haile.
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Sehr guter Artikel der StZ, den ich spannnend und traurig zugleich fand - Pflichtlektüre für jeden Fan. Der zitierte Artikel und die skizzierten Schicksale wirken nach.
„Auf Einladung der Stuttgarter Kickers trafen sich am Sonntag die Vorsitzenden der Fußballvereine (. . .), um zu den wichtigsten Tagesfragen Stellung zu nehmen.“
Puh.
„Auf Einladung der Stuttgarter Kickers trafen sich am Sonntag die Vorsitzenden der Fußballvereine (. . .), um zu den wichtigsten Tagesfragen Stellung zu nehmen.“
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Das hat mich auch schockiert so zu lesen. Etwas erfreulich finde ich dass nach der Massenmörder-Nazizeit doch der eine oder andere wieder zurück gekehrt ist, auch in Ämter, sogar ins Präsidium. Das macht das vorherige (Die Frage bleibt: wer würde unter dem Nazi-Druck von uns wirklich anders handeln?) kein Stück besser, zeigt aber auch auf dass die positive Zukunft bei usn im Verein schon sehr bald nach dem Krieg begonnen hat ... Mit der Aufarbeitung sollte unbedingt fortgefahren werden, auch in den Köpfen manch immer noch falsch denkender Menschen in der Gegenwart, ...
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Ja, ein wirklich sehr guter und zugleich traurig machender Artikel.
Nach dem Durchlesen habe ich mich an folgenden Satz von Erwin Staudt vor dem Derby gegen die kleinen Lampen im Oktober 2008 erinnert: " Für alle, die es noch nicht wissen: Unsere zweite Mannschaft spielt am Freitag im GAZI-Stadion gegen die Jungs von den Golanhöhen". Im Archiv von "Timos Weblog" findet man hierzu einen Kommentar von Timo Hellinger.
Nach dem Durchlesen habe ich mich an folgenden Satz von Erwin Staudt vor dem Derby gegen die kleinen Lampen im Oktober 2008 erinnert: " Für alle, die es noch nicht wissen: Unsere zweite Mannschaft spielt am Freitag im GAZI-Stadion gegen die Jungs von den Golanhöhen". Im Archiv von "Timos Weblog" findet man hierzu einen Kommentar von Timo Hellinger.
- NullSiebenElf
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Allein der Bevölkerung und ihren Kreuzchen bei der Wahl hatte die NSDAP ja auch ihren Aufstieg zu verdanken! Die konnten die Macht an sich reißen, weil es der Wille des Volkes war. Darum finde ich auch diesen Satz ein wenig daneben:KlausTäuber-Fan hat geschrieben:Ich finde es auffallend, wie schnell und vorauseilend gesellschaftliche Gruppen (Vereine, Unternehmen, Kirchen,...) die antisemitische Politik der NSDAP im Jahre 1933 bereits umgesetzt haben. Das ist ein Zeichen, dass die NSDAP einen starken Rückhalt in der Bevölkerung und in vielen gesellschaftlichen Gruppen hatte.
Ølli hat geschrieben:(Die Frage bleibt: wer würde unter dem Nazi-Druck von uns wirklich anders handeln?)
- noblesseoblige
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Nun, zu Anfang war die NSDAP eine Splitterpartei, die in den 1920er-Jahren in Deutschland sogar verboten war. Adolf Nazi saß sogar im Knast.
Auch später hatten die Nazis bei Wahlen auf Grund ihrer radikalen und menschenverachtenden Ansichten immer nur wenige Prozentpunkte ergattert. Das wäre vermutlich auch so geblieben, aber die Weltwirtschaftskrise und die zunehmende Verelendung der Bevölkerung spülte sie dann doch noch an die Macht. Wie sagte doch Berthold Brecht : „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral!“
Einmal an der Macht wurden Andersdenkende rücksichtslos verfolgt und ermordet. In einem solch erdrückenden Klima ist es dann schwierig, den Helden zu spielen. Es genügte ein falsches Parteibuch oder ein falsches Wort und man fand sich im Konzentrationslager wieder. Aus der Position und dem Glück einer späten Geburt heraus ist es dann ein Leichtes, den Stab über Eltern und Großeltern zu brechen. In der Regel versucht der Mensch, sich irgendwie mit einem bestehenden System zu arrangieren, auch wenn man selbst nicht hinter dieser Ideologie steht.
Ich gebe mich da auch keinen Illusionen hin. Selbst in einer Demokratie mit einer verfassungsrechtlich garantierten Meinungsfreiheit sind Menschen nur sehr zögerlich bereit, Missstände anzusprechen oder gar anzugehen und dafür etwaige Nachteile hinzunehmen. Da sind die Folgen in einer Diktatur ungleich gravierender und dort noch eher nachzuvollziehen.
Ich glaube auch nicht, dass die Menschen aus der Historie zu lernen wissen. Überall wo es schwere Krisen gibt, gelangen links- oder rechtsradikale Kräfte an die Macht. Das können wir nahezu überall in der Welt beobachten. In solchen Situationen lechzt der Mensch wohl nach vermeintlich einfachen Lösungen, Vernunft und Verstand nehmen eine Auszeit.
Denke mal, dass auch wir in der westlichen Welt nicht vor einer Wiederholung gefeit sind. Unser Finanzsystem stand 2008 wieder einmal kurz vor dem Kollaps. Das Geldsystem konnte nur durch Staatsgelder gerettet werden. Das kann aber kein tragfähiges Modell sein. Wenn die Banken und die Zockerbuden nicht endlich an die Zügel genommen werden, könnte es erneut zu einem weltweiten Zusammenbruch mit den bekannt fatalen Folgen und Begleiterscheinungen kommen.
Auch später hatten die Nazis bei Wahlen auf Grund ihrer radikalen und menschenverachtenden Ansichten immer nur wenige Prozentpunkte ergattert. Das wäre vermutlich auch so geblieben, aber die Weltwirtschaftskrise und die zunehmende Verelendung der Bevölkerung spülte sie dann doch noch an die Macht. Wie sagte doch Berthold Brecht : „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral!“
Einmal an der Macht wurden Andersdenkende rücksichtslos verfolgt und ermordet. In einem solch erdrückenden Klima ist es dann schwierig, den Helden zu spielen. Es genügte ein falsches Parteibuch oder ein falsches Wort und man fand sich im Konzentrationslager wieder. Aus der Position und dem Glück einer späten Geburt heraus ist es dann ein Leichtes, den Stab über Eltern und Großeltern zu brechen. In der Regel versucht der Mensch, sich irgendwie mit einem bestehenden System zu arrangieren, auch wenn man selbst nicht hinter dieser Ideologie steht.
Ich gebe mich da auch keinen Illusionen hin. Selbst in einer Demokratie mit einer verfassungsrechtlich garantierten Meinungsfreiheit sind Menschen nur sehr zögerlich bereit, Missstände anzusprechen oder gar anzugehen und dafür etwaige Nachteile hinzunehmen. Da sind die Folgen in einer Diktatur ungleich gravierender und dort noch eher nachzuvollziehen.
Ich glaube auch nicht, dass die Menschen aus der Historie zu lernen wissen. Überall wo es schwere Krisen gibt, gelangen links- oder rechtsradikale Kräfte an die Macht. Das können wir nahezu überall in der Welt beobachten. In solchen Situationen lechzt der Mensch wohl nach vermeintlich einfachen Lösungen, Vernunft und Verstand nehmen eine Auszeit.
Denke mal, dass auch wir in der westlichen Welt nicht vor einer Wiederholung gefeit sind. Unser Finanzsystem stand 2008 wieder einmal kurz vor dem Kollaps. Das Geldsystem konnte nur durch Staatsgelder gerettet werden. Das kann aber kein tragfähiges Modell sein. Wenn die Banken und die Zockerbuden nicht endlich an die Zügel genommen werden, könnte es erneut zu einem weltweiten Zusammenbruch mit den bekannt fatalen Folgen und Begleiterscheinungen kommen.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher". (Albert Einstein).
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Stimme dir da zu.NullSiebenElf hat geschrieben:Allein der Bevölkerung und ihren Kreuzchen bei der Wahl hatte die NSDAP ja auch ihren Aufstieg zu verdanken! Die konnten die Macht an sich reißen, weil es der Wille des Volkes war. Darum finde ich auch diesen Satz ein wenig daneben:KlausTäuber-Fan hat geschrieben:Ich finde es auffallend, wie schnell und vorauseilend gesellschaftliche Gruppen (Vereine, Unternehmen, Kirchen,...) die antisemitische Politik der NSDAP im Jahre 1933 bereits umgesetzt haben. Das ist ein Zeichen, dass die NSDAP einen starken Rückhalt in der Bevölkerung und in vielen gesellschaftlichen Gruppen hatte.
Ølli hat geschrieben:(Die Frage bleibt: wer würde unter dem Nazi-Druck von uns wirklich anders handeln?)
@N: Der Aufstieg der NSDAP erfolgte durch die Wählerschichten und nicht weil sich paar Leute hoch putschen, auch wenn es heutzutage nicht mehr ins Bewusstsein gerückt werden will. Am Anfang waren reaktionäre nationalkonserative Parteien beim Wähler im Kurs, sie schwenkten aber um als sich eine Radikalere im Sinne der Lösungsversprechen anbahnte und aufgrund des politischen Handgemenges (Wettstreit aller Partein) ein "Sieg" für das nationale Lager her sollte (durch die Auslöschung der Konkurrenz). Die ungefähre gleiche Wählerschichten der NSDAP und DNVP und deren parlamentarische Vertretungen basierten auf einem jahrezehnte langen existiernden Antisemitismus und Nationalismus in der Gesellschaft sowie die Sehnsucht nach einem autoritären Charakter ("Führerperson"). Von daher was es kein Zufall, dass beide Parteien eine Regierungskoaliation eingingen und das (selbstgewählte) Schicksal seinen Lauf nahm.
Ich finde es schön, dass der Fan (Name vergessen, sorry) nach den jüdischen Spuren und dem dunklen Kapitel des Vereins forscht und der SVK dies im Rahmen des Möglichen unterstützt. Einerseits um die eigene Historie auszuwerten und andererseits den Opfers eine Beachtung zu geben. Diese Aufarbeitung sehe ich übrigens, auch wenn es nicht im Mittelpunkt sehen darf, durchaus als positiv für die Kickers, dass die eigene Vergangenheit angenommen wird.
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Wer sich für die Geschichte der Juden im deutschen und auch im internationalen Fußball weitergehend interessiert, dem kann ich das Buch "Davidstern und Lederball" von Dietrich Schulze-Marmeling (Hg.) empfehlen.
Verschiedene Autoren stellen hier u.A. den deutschen Fußball prägende jüdische Fußballer vor sowie ihre erschütternden Schicksale. Man erfährt auch, welche Clubs in besonderem Maße von jüdischen Spielern und Funktionären geprägt waren (u.A. auch ein Artikel über die Kickers)und wie die Vereine mit selbigen nach 33 umgingen. Dabei läuft es einem übrigens kalt den Rücken herunter, wenn man feststellt, dass es kein Zufall sondern erschütternde Kontinuität ist, wenn bestimmte Clubs in Deutschland noch heute von scheinbar ahnungslosen Dumpfbacken als "Juden" beschimpft werden.
Verschiedene Autoren stellen hier u.A. den deutschen Fußball prägende jüdische Fußballer vor sowie ihre erschütternden Schicksale. Man erfährt auch, welche Clubs in besonderem Maße von jüdischen Spielern und Funktionären geprägt waren (u.A. auch ein Artikel über die Kickers)und wie die Vereine mit selbigen nach 33 umgingen. Dabei läuft es einem übrigens kalt den Rücken herunter, wenn man feststellt, dass es kein Zufall sondern erschütternde Kontinuität ist, wenn bestimmte Clubs in Deutschland noch heute von scheinbar ahnungslosen Dumpfbacken als "Juden" beschimpft werden.
- Kickers-Oli
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
im aktuellen DFB-Journal ist eine Beilage/ Sonderheft von 11 Freunde mit dem Titel "Verlorene Helden" enthalten.
Da geht es auch um Schiedsrichter und Nationalspieler mit jüdischer Vergangenheit die damals ihr Leben lassen mussten.
Wurden einige Blaue auch darin genannt und in kleinen Beiträgen vorgestellt.
sehr interessantes Heft
Da geht es auch um Schiedsrichter und Nationalspieler mit jüdischer Vergangenheit die damals ihr Leben lassen mussten.
Wurden einige Blaue auch darin genannt und in kleinen Beiträgen vorgestellt.
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EC Kassel Huskies
Deutscher Vize Meister 1997
DEL AUFSTEIGER 2008
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Oberligameister und DEL2 Aufsteiger 2014
DEL2 Meister 2016
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
...das war mir bisher so gar nicht Bewusst
Gruß aus Stuttgart
MrBombastik
"...auf die Blaue" uuuuuund "heya,heya Kickers vor..."
MrBombastik
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Man hätte in dem Artikel auch mal beleuchten sollen, warum der VfB als kleinerer, aber regimetreuer Verein das kurz nach der Machtergreifung fertiggestellte große Neckarstadion bekommen hat und warum die Kickers in der Zeit nicht zum Wasen zurückgekehrt sind bzw. nur für ihre großen Spiele.
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Die Kickers gingen zurück aus dem Neckarstadion nach Degerloch, nicht weil sie mussten, sondern weil die Unkosten zu gross wurden nach dem Abstieg in die damalige zweite Süddeutsche LigaNullSiebenElf hat geschrieben:Man hätte in dem Artikel auch mal beleuchten sollen, warum der VfB als kleinerer, aber regimetreuer Verein das kurz nach der Machtergreifung fertiggestellte große Neckarstadion bekommen hat und warum die Kickers in der Zeit nicht zum Wasen zurückgekehrt sind bzw. nur für ihre großen Spiele.
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Wir sprechen hier von den Jahren ab 1933, nicht von Zweitligazeiten. Thema verfehlt - mal wieder.Ranger hat geschrieben:Die Kickers gingen zurück aus dem Neckarstadion nach Degerloch, nicht weil sie mussten, sondern weil die Unkosten zu gross wurden nach dem Abstieg in die damalige zweite Süddeutsche LigaNullSiebenElf hat geschrieben:Man hätte in dem Artikel auch mal beleuchten sollen, warum der VfB als kleinerer, aber regimetreuer Verein das kurz nach der Machtergreifung fertiggestellte große Neckarstadion bekommen hat und warum die Kickers in der Zeit nicht zum Wasen zurückgekehrt sind bzw. nur für ihre großen Spiele.
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Wie alt seit ihr denn eigentlich alle ?!
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Sag mir mal, wan wurde das Neckarstadion für Fussball gebaut und für wen? Bei dir jedenfalls im 1500 jahrhundertNullSiebenElf hat geschrieben:Wir sprechen hier von den Jahren ab 1933, nicht von Zweitligazeiten. Thema verfehlt - mal wieder.Ranger hat geschrieben:Die Kickers gingen zurück aus dem Neckarstadion nach Degerloch, nicht weil sie mussten, sondern weil die Unkosten zu gross wurden nach dem Abstieg in die damalige zweite Süddeutsche LigaNullSiebenElf hat geschrieben:Man hätte in dem Artikel auch mal beleuchten sollen, warum der VfB als kleinerer, aber regimetreuer Verein das kurz nach der Machtergreifung fertiggestellte große Neckarstadion bekommen hat und warum die Kickers in der Zeit nicht zum Wasen zurückgekehrt sind bzw. nur für ihre großen Spiele.
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
1933 und für alle Stuttgarter Vereine.
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Wie war denn der allererste Name beim Bau und wann genau wurde es in AHK umbenannt, oder hieß es sofort AHK?NullSiebenElf hat geschrieben:1933 und für alle Stuttgarter Vereine.
Welche Fußballvereine nutzten es denn bis zur Olympiade?
Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Hieß das ding nicht beim Bau 1929 Stuttgarter Kampfbahn und wurde dann 1933( Bei Eröffnung? ) umbenannt?Ølli hat geschrieben:Wie war denn der allererste Name beim Bau und wann genau wurde es in AHK umbenannt, oder hieß es sofort AHK?NullSiebenElf hat geschrieben:1933 und für alle Stuttgarter Vereine.
Welche Fußballvereine nutzten es denn bis zur Olympiade?
Kickers, Stuttgarter Kickers, Auf die Blaue - schießt für uns ein Tooor.
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Da steht alles drin: http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Arena" onclick="window.open(this.href);return false;DerNeue hat geschrieben:Hieß das ding nicht beim Bau 1929 Stuttgarter Kampfbahn und wurde dann 1933( Bei Eröffnung? ) umbenannt?Ølli hat geschrieben:Wie war denn der allererste Name beim Bau und wann genau wurde es in AHK umbenannt, oder hieß es sofort AHK?NullSiebenElf hat geschrieben:1933 und für alle Stuttgarter Vereine.
Welche Fußballvereine nutzten es denn bis zur Olympiade?
Gruß Schmalle
Spieler vom DC Stuttgarter Kickers und den Blauen Parasiten
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Der allererste Name war AHK, weil das Stadion ja erst 1933 fertig wurde. Dummer Zeitpunkt was den Namen betrifft.Ølli hat geschrieben:Wie war denn der allererste Name beim Bau und wann genau wurde es in AHK umbenannt, oder hieß es sofort AHK?NullSiebenElf hat geschrieben:1933 und für alle Stuttgarter Vereine.
Welche Fußballvereine nutzten es denn bis zur Olympiade?
In dem Stadion haben alle großen Stuttgarter Vereine ihre großen Spiele ausgetragen, neben den Kickers z.B. auch die Sportfreunde, damals ja die Nr. 3 der Stadt. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1934 ging sogar Union Böckingen (wurden völlig überraschend württembergischer Meister) für das Spiel gegen Waldhof Mannheim in die AHK.
Olympia hat dort nie stattgefunden.
Stuttgart fehlte bis zum Bau der AHK immer ein großes Stadion. Der Kickers-Platz war mit einer Kapazität von 15.000 (?) lange Zeit das größte Stadion der Stadt. Der VfB kickte damals auf dem Sportplatz in Münster (dort wo heute der TSV Münster spielt) und übernahm später den (längst abgerissenen) Platz an den drei Pappeln, der aber auch eine Kapazität unter 20.000 hatte. In den 20er Jahren setzte dann ein großer Bau-Boom in Stuttgart ein. Württemberg empfand sich ja lange Zeit nicht als Teil des preußischen Deutschland und hatte beispielsweise bis 1920 ein selbstständiges Postwesen mit eigenen Briefmarken. Nach dem 1. Weltkrieg änderte sich diese anti-preußische Haltung. Man suchte Anschluss, wollte Stuttgart zum kulturellen Zentrum des Südwestens machen und baute viele neue Gebäude wie den Hauptbahnhof, den Tagblatt-Turm (Deutschlands erstes Stahlbeton-Hochhaus) oder die Weißenhofsiedlung. Ebenfalls gelang es, das Turnerfest nach Stuttgart zu holen, weshalb - passend zum Bau-Boom - auch ein großes Stadion her musste.
Der VfB stand der NSDAP auch schon vor 1933 sehr nahe und stellte ihr seinen Platz an den drei Pappeln immer wieder für Parteiveranstaltungen zur Verfügung. Der Platz gehörte aber der Stadt, die daher immer wieder dem VfB drohte, ihm den Platz zu entziehen. War also gewissermaßen ein Spiel mit dem Feuer. Die NSDAP revanchierte sich und ließ den VfB nach dem Turnerfest als dauerhaften Mieter in die AHK einziehen, obwohl sie eigentlich das (vereinsneutrale) Stuttgarter Stadion sein und allen Vereinen zur Verfügung stehen sollte. Nach dem 2. Weltkrieg wechselten dann die sportlichen Kräfteverhältnisse in der Stadt. Bei den Kickers (bis dato die Nr. 1) setzte die Talfahrt ein, der VfB etablierte sich auch bundesweit. Gleichzeitig stiegen die Zuschauerzahlen allgemein in Deutschland, so auch beim VfB. Er blieb damit dauerhaft Mieter im großen Stadion, obwohl es eigentlich nicht sein Stadion ist.
Mehr zu dem Thema bzw. den Stuttgarter Fußball zwischen 1933 und 1945 übrigens in der kommenden INSIEME!-Ausgabe...
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Vielen Dank Euch!!
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Re: Die jüdische Vergangenheit der Kickers
Sehr interessante Ausführung.NullSiebenElf hat geschrieben: Der allererste Name war AHK, weil das Stadion ja erst 1933 fertig wurde. Dummer Zeitpunkt was den Namen betrifft.
In dem Stadion haben alle großen Stuttgarter Vereine ihre großen Spiele ausgetragen, neben den Kickers z.B. auch die Sportfreunde, damals ja die Nr. 3 der Stadt. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1934 ging sogar Union Böckingen (wurden völlig überraschend württembergischer Meister) für das Spiel gegen Waldhof Mannheim in die AHK.
Olympia hat dort nie stattgefunden.
Stuttgart fehlte bis zum Bau der AHK immer ein großes Stadion. Der Kickers-Platz war mit einer Kapazität von 15.000 (?) lange Zeit das größte Stadion der Stadt. Der VfB kickte damals auf dem Sportplatz in Münster (dort wo heute der TSV Münster spielt) und übernahm später den (längst abgerissenen) Platz an den drei Pappeln, der aber auch eine Kapazität unter 20.000 hatte. In den 20er Jahren setzte dann ein großer Bau-Boom in Stuttgart ein. Württemberg empfand sich ja lange Zeit nicht als Teil des preußischen Deutschland und hatte beispielsweise bis 1920 ein selbstständiges Postwesen mit eigenen Briefmarken. Nach dem 1. Weltkrieg änderte sich diese anti-preußische Haltung. Man suchte Anschluss, wollte Stuttgart zum kulturellen Zentrum des Südwestens machen und baute viele neue Gebäude wie den Hauptbahnhof, den Tagblatt-Turm (Deutschlands erstes Stahlbeton-Hochhaus) oder die Weißenhofsiedlung. Ebenfalls gelang es, das Turnerfest nach Stuttgart zu holen, weshalb - passend zum Bau-Boom - auch ein großes Stadion her musste.
Der VfB stand der NSDAP auch schon vor 1933 sehr nahe und stellte ihr seinen Platz an den drei Pappeln immer wieder für Parteiveranstaltungen zur Verfügung. Der Platz gehörte aber der Stadt, die daher immer wieder dem VfB drohte, ihm den Platz zu entziehen. War also gewissermaßen ein Spiel mit dem Feuer. Die NSDAP revanchierte sich und ließ den VfB nach dem Turnerfest als dauerhaften Mieter in die AHK einziehen, obwohl sie eigentlich das (vereinsneutrale) Stuttgarter Stadion sein und allen Vereinen zur Verfügung stehen sollte. Nach dem 2. Weltkrieg wechselten dann die sportlichen Kräfteverhältnisse in der Stadt. Bei den Kickers (bis dato die Nr. 1) setzte die Talfahrt ein, der VfB etablierte sich auch bundesweit. Gleichzeitig stiegen die Zuschauerzahlen allgemein in Deutschland, so auch beim VfB. Er blieb damit dauerhaft Mieter im großen Stadion, obwohl es eigentlich nicht sein Stadion ist.
Mehr zu dem Thema bzw. den Stuttgarter Fußball zwischen 1933 und 1945 übrigens in der kommenden INSIEME!-Ausgabe...
Dann kann man den VfB also tatsächlich als "Gewinnler" der Nazizeit bezeichnen - so genau war mir das noch gar nicht bewusst.
Das macht die Truppe dann ja noch unsympathischer.